Die Bezeichnung Schreibtischtäter kam in der Berichterstattung über den Eichmann-Prozess 1961 und den ersten Auschwitz-Prozess von 1963 bis 1965 auf. Hannah Arendt schrieb in ihrem 1963 erschienenen Buch Eichmann in Jerusalem über die „bureaucracy of murder“ und „modern, state-employed mass murderers“, in der deutschen Ausgabe von 1964 als „Verwaltungsmassenmord“ und „neue administrative Massenmörder“ übersetzt. Insofern geht der Begriff – der Sache nach – auf sie zurück.
Hannah Arendt gilt auch als Urheberin des Wortes. Sie verwendete die Formulierung „desk murderer“ - soweit es ihre Publikationen betrifft – erstmals 1966. Im Vorwort der damals erschienenen englischen Übersetzung des Buches Auschwitz. Bericht über die Strafsache gegen Mulka u.a. vor dem Schwurgericht Frankfurt von Bernd Naumann nennt sie Adolf Eichmann einen „desk murderer“. Schon zuvor, Anfang 1964, fand sich das Wort „Schreibtischtäter“ in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Hier ein Postwertzeichen zu Hannah Arendt aus dem Jahr 2006:
Liebe Grüße
Rüdiger