Foren-Übersicht Themen des Monats 2017 Thema des Monats September 2017 - Die 100 Wörter des 20. Jahrhunderts philatelistisch dokumentiert 70. Säuberung Heimatvertriebene

Heimatvertriebene

Moderator: Rüdiger


Beitrag So 24. Sep 2017, 19:51

Beiträge: 14448
Ethnische Säuberung etablierte sich mit der Weiterentwicklung des Völkerstrafrechts bei Juristen und Historikern (und später auch in Medien und der Öffentlichkeit) als Begriff für Maßnahmen, die das Ziel haben, Bevölkerungsgruppen zu entfernen, die der Vorstellung der Behörden oder einer mächtigen Bevölkerungsgruppe von der sprachlichen oder kulturellen Zusammensetzung ihres Gemeinwesens widersprechen. Von den Methoden ist der Genozid mit Abstand die verbrecherischste, die Vertreibung aber auch hochgradig inhuman.

In Deutschland erschienen 1955 sowie 1965 Postwertzeichen, die die Vertreibung der Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg aus den Ostgebieten dokumentieren:

DBP_1955_215_Vertreibung.jpg
DBP_1965_479_Vertreibung.jpg
Im amtsdeutschen Sprachgebrauch werden solche Personen als "Heimatvertriebene" bezeichnet:

Als Heimatvertriebene werden in einer amtlichen Definition Menschen mit deutscher Staatsangehörigkeit und Volksdeutsche bezeichnet, die nach dem Zweiten Weltkrieg die Ostgebiete des Deutschen Reiches, das Sudetenland und alte Siedlungsgebiete in Ost- und Südosteuropa verlassen mussten und in den vier Besatzungszonen Deutschlands unterkamen. Dieser Begriff wird in rechtlichen Zusammenhängen verwendet; in der sozialwissenschaftlichen und historischen Forschung ist er ungebräuchlich.

Liebe Grüße
Rüdiger

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