Käthe Niederkirchner (geb. 7. Oktober 1909 in Berlin; gest. 28. September 1944 in Ravensbrück) war eine kommunistische Widerstandskämpferin im Dritten Reich. Am 27. März 1933 wurde sie erstmals verhaftet und anschließend aus Deutschland ausgewiesen, da sie wegen der donauschwäbischen Herkunft ihres Vaters die ungarische Staatsbürgerschaft hatte.
Nach dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion im Juni 1941 meldete sich Niederkirchner zur Roten Armee. Sie wurde intensiv auf eine Untergrundarbeit in Deutschland vorbereitet. Am 7. Oktober 1943 sprang sie zusammen mit Theodor Winter aus einem sowjetischen Flugzeug über dem von Deutschland besetzten Polen ab. Gemeinsam sollten sie in Berlin Kontakt mit illegalen Gruppen aufnehmen. Sie wurden aber auf dem Weg dorthin entdeckt, von der Gestapo verhaftet und unter Folter verhört. Ohne Gerichtsverfahren wurde Niederkirchner in verschiedenen Gefängnissen inhaftiert und Ende Mai 1944 in das Konzentrationslager Ravensbrück verschleppt, wo sie in Isolationshaft genommen wurde. In dieser Zeit fertigte sie geheime Tagebuchaufzeichnungen an, die erhalten geblieben sind. In der Nacht vom 27. zum 28. September 1944 wurde Käthe Niederkirchner von Angehörigen der SS erschossen.
In einer Serie erschien in der DDR auch eine Marke (MiNr 716) mit ihrem Porträt.