Foren-Übersicht Themen des Monats 2017 Thema des Monats September 2017 - Die 100 Wörter des 20. Jahrhunderts philatelistisch dokumentiert 48. Konzentrationslager Opfer der Konzentrationslager

Opfer der Konzentrationslager

Moderator: Rüdiger


Beitrag Sa 30. Sep 2017, 20:07

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Wohnort: Trier
Maria Grollmuß (geb. 24. April 1896 in Leipzig; gest. 6. August 1944 in Ravensbrück) war eine katholische sorbische Publizistin und sozialistische Widerstandskämpferin gegen das NS-Regime. Maria Grollmuß wurde am 7. November 1934 verhaftet. Sie wurde zunächst in Dresden inhaftiert, vor dem Volksgerichtshof angeklagt, am 23. November 1935 zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt und in Waldheim eingekerkert. Das NS-Regime hatte ihr – für die Zeit nach Verbüßung der Haft in Waldheim – Freiheit und Therapiemöglichkeiten ihrer Krebserkrankung angeboten, wenn sie einer Spitzeltätigkeit in der sorbischen Widerstandsbewegung nachgehen würde. Maria Grollmuß lehnte ab und wurde im Dezember 1940 ins Frauenkonzentrationslager Ravensbrück bei Fürstenberg an der Havel überstellt. Eine viel zu spät und unter unzumutbaren Bedingungen durchgeführte Tumoroperation führte am 6. August 1944 zum Tod.
In einer Serie erschien in der DDR auch eine Marke (MiNr 719) mit ihrem Porträt.

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Beitrag Mo 14. Jun 2021, 16:00

Beiträge: 14458
Hier der "Prediger von Buchenwald" als waagerechter Dreierstreifen der Bund MiNr. 1431 aus der linken oberen Bogenecke mit einer Schneidemarkierung oben links:

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Es handelt sich um eine Mischfrankatur mit einer Automatenmarke "DEUTSCHE BUNDESPOST BERLIN", die auch in der Bundesrepublik Deutschland gültig war. Der Brief wurde portogerecht frankiert, denn ab dem 01.04.1989 kostete ein Standardbrief 100 Pfennig und die Einschreibegebühr betrug 250 Pf.

Liebe Grüße
Rüdiger

Beitrag Do 11. Nov 2021, 00:41

Beiträge: 14458
Herbert Tschäpe (* 15. Januar 1913 in Berlin-Schöneberg; † 27. November 1944 in Brandenburg-Görden) war ein deutscher Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus und Kommunist.

Herbert Tschäpe stammte aus einem sozialdemokratischen Elternhaus. Er besuchte eine Oberrealschule, die er aus finanziellen Gründen nach der 10. Klasse verlassen musste, weil seine Eltern das weitere Schulgeld nicht aufbringen konnten. Er wurde Bauarbeiter und absolvierte eine Lehre zum Zimmermann. Nachdem er bereits der Sozialistischen Arbeiter-Jugend und den Roten Falken angehörte hatte, schloss er sich 1930 dem KJVD und der KPD an.

Tschäpe leitete danach den KJVD-Unterbezirk Neukölln und war als Parteifunktionär für Agitation und Propaganda zuständig. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten setzte er seine Parteiarbeit in der Illegalität fort und wurde Politischer Leiter des KPD-Unterbezirks Neukölln. Im Dezember 1933 wurde Tschäpe verhaftet und zu einem Jahr Haft verurteilt. Nach der Haftentlassung war Tschäpe für die KPD in Berlin-Charlottenburg konspirativ tätig. Da ihm im Februar 1936 eine erneute Verhaftung drohte, emigrierte er auf Weisung der KPD in die Tschechoslowakei, wo er 1936 in Prag unter dem Decknamen Benno tätig war.

Im Frühjahr 1937 gelangte Tschäpe nach Spanien, wo er als Freiwilliger im Spanischen Bürgerkrieg in den Internationalen Brigaden gegen die Errichtung einer faschistischen Diktatur kämpfte. Zunächst gehörte er dem Bataillon „Edgar Andre“ an und wurde danach politischer Delegierter und später Politkommissar im Bataillon „Hans Beimler“ der XI. Internationalen Brigade. Als MG-Schütze war er an verschiedenen Frontabschnitten eingesetzt und erreichte 1938 den Rang eines Hauptmanns. Nach der Niederlage der Internationalen Brigaden geriet Tschäpe im Februar 1939 in französische Internierungshaft. In den Lagern in Argelès, Saint-Cyprien und Gurs gehörte er zur Leitung der KPD-Lagergruppe.

Im April 1941 wurde er ans Deutsche Reich ausgeliefert und dort umgehend von der Gestapo verhaftet. Nach der Festnahme erfolgte Tschäpes Einweisung in das KZ Sachsenhausen. Von dort wurde er 1943 in das KZ-Außenlager Lichtenrade überstellt, aus dem er am 22. April 1944 durch die Hilfe seiner Lebensgefährtin Lisa Walter entweichen konnte. Tschäpe ging erneut in den Untergrund und wurde Funktionär des Nationalkomitees Freies Deutschland für den Sektor Zivilarbeit. Er beteiligte sich zudem an Widerstandsaktionen der Saefkow-Jacob-Bästlein-Organisation. Im Juli 1944 wurde Tschäpe durch die Gestapo verhaftet. Er wurde vor dem „Volksgerichtshof“ angeklagt (8 J 200/44 G = 1 H 286/44) und durch Urteil vom 24. Oktober 1944 wegen erschwerter Vorbereitung zum Hochverrat nach Art. 83 Abs. 3 StGB und wegen landesverräterischer Feindbegünstigung zum Tode und zu dauerhaftem Ehrverlust verurteilt. Das Urteil wurde Ende November 1944 vollstreckt und sein Leichnam auf dem Friedhof in Brandenburg beigesetzt.

DDR MiNr. 812 aus dem Satz zum Thema "KZ-Opfer" zeigt Herbert Tschäpe, hier als Maximumkarte:

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Liebe Grüße
Rüdiger

Beitrag Mo 3. Okt 2022, 22:15

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Hans von Dohnanyi (Taufname Johann von Dohnányi, * 1. Januar 1902 in Wien; † 9. April 1945 im KZ Sachsenhausen) war ein deutscher Jurist.

Als Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus wurde er kurz vor Kriegsende hingerichtet.

Zu seinem 100. Geburtstag erschien am 10.01.2002 diese Sondermarke, Bund MiNr. 2233, hier mit ESST BONN auf ETB 3/2002:

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Liebe Grüße
Rüdiger

Beitrag Fr 28. Okt 2022, 08:48

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Bund MiNr. 2233 auf Brief mit ESST BERLIN:

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Liebe Grüße
Rüdiger

Beitrag Sa 30. Mär 2024, 21:31

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Wohnort: Trier
Johann Georg Elser (geb. 4. Jan. 1903 in Hermaringen, Württemberg; gest. 9. April 1945 im KZ Dachau, Bayern) war ein deutscher Schreiner und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus. Am 8. November 1939 führte er im Münchner Bürgerbräukeller ein Sprengstoffattentat auf Adolf Hitler und nahezu die gesamte nationalsozialistische Führungsspitze aus, das nur knapp scheiterte.
Zum 100. Geburtstag von Georg Elser ist eine Marke der Deutschen Post (MiNr 2310) mit seinem Porträt erschienen. Hier zeige ich ein postfrisches Eckrandstück.

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Beitrag Sa 30. Mär 2024, 21:32

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Es folgt ein weiteres Eckrandstück dieser Marke jetzt mit dem Ersttagsonderstempel aus Berlin.

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Beitrag Sa 30. Mär 2024, 21:33

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Die nächste Marke wurde mit dem Ersttagsonderstempel Bonn gestempelt.

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Beitrag Mi 17. Apr 2024, 13:43

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Wohnort: Trier
Eduard Vincenc Urx (geb. 29. Jan. 1903; gest. 20. April 1942 im KZ Mauthausen) war ein tschechoslowakischer kommunistischer Politiker, Journalist, Essayist, Literaturkritiker und Theoretiker. Als Mitglied der antifaschistischen Widerstandsbewegung wurde er während der Besatzungszeit 1941 von der Gestapo verhaftet und im Pankrác-Gefängnis inhaftiert, dann in das Konzentrationslager Theresienstadt und später in das Konzentrationslager Mauthausen überstellt, wo er 1942 getötet wurde.
In einer Serie "Prominente Persönlichkeiten und Ereignisse des Kulturlebens" erschien in der Tschechoslowakei diese Marke (MiNr 1387) mit einem Porträt von Eduard Urx und Zeitungstitel.

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