So 11. Jun 2017, 19:18
Mit Dank an ufo_de für das aktuell erhaltene Paket freue ich mich, Euch daraus diese Bildganzsache zeigen zu können:
Auf den ersten Blick möchte man dieses Stück ganz spontan sofort unter dem Motiv "Volkstanz" einordnen, was man selbstverständlich in eine entsprechende Motivsammlung auch tun kann.
Auf den zweiten Blick fällt einem das Gebäude ins Auge und man liest in der Beschreibung die Postamtsangabe "3571 Amöneburg 1" sowie den Zusatz "Wenigenburg", und schon ist das Interesse geweckt, herauszufinden, was es damit auf sich hat.
Die Wenigenburg, auch Brickberg genannt, ist die Ruine einer Höhenburg auf 285 m ü. NN südlich der mittelhessischen Kleinstadt Amöneburg im Landkreis Marburg-Biedenkopf.
Die Wenigenburg wurde, nach archäologischen Funden, wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts erbaut. Man nimmt heute an, dass sie als Vorburg der Burg Amöneburg gedient hat. Die ersten Erwähnungen erfolgten 1248 und 1267 urkundlich als „pervus castrum“ („kleine Burg“ oder „neue Burg“). Die Wenigenburg war in der Hand von mainzischen Burgmannen. Sie entstammten den Familien von Nordeck (Burg Nordeck), Volpert (unbekannte Herkunft) und von Trohe (Trohe).
Während der Auseinandersetzung zwischen Landgraf Heinrich und Kurmainz besetzten hessische Soldaten 1273 die Burg. Erst 1278 konnte Kurmainz die Burg wieder zurückerobern. Nachdem sich die Landgrafen in Hessen um 1280 durchgesetzt hatten, verlor die Burg an Bedeutung. Ab 1347 bis 1463 war sie an die Familie Schenk von Schweinsberg, von 1463 bis 1469 an die Reichsgrafen von Schlitz genannt von Görtz verpfändet.
Um 1491 war die Burg bereits verfallen. 1640 wurde während des Dreißigjährigen Krieges in der Burgruine eine Belagerungsbatterie installiert. Auf seiner 1655 gedruckten Ansicht der Stadt Amöneburg bezeichnet Matthäus Merian die Burg als Brickberg. 1985 wurde die Anlage rekonstruiert.
Ob die Burg in baulicher Verbindung mit der Stadtbefestigung der Stadt Amöneburg stand, ist unklar, aber möglich. Von der Burg sind Teile des Walls, des Halsgrabens, des Palas, der Ringmauer, zwei Keller mit Treppe und die Fundamente des quadratischen Bergfrieds erhalten.
Die zum Stadtgebiet Amöneburg gehörende Burg Amöneburg (auch Mainzische Burg Amöneburg oder früher Schloss Amöneburg genannt) ist heute eine Burgruine und liegt etwa 16 Kilometer östlich von Marburg im Landkreis Marburg-Biedenkopf in Hessen. Der Name der Burg leitet sich vom keltischen Namen „Amana“ der Ohm ab.
Die Höhenburg liegt auf dem 365 m ü. NN. hohen gleichnamigen Berg. Der Berg, auf dem die Amöneburg liegt, ist eine Basaltkuppe, die vor etwa acht Millionen Jahren entstanden ist und zu einer Reihe kleinerer vulkanischer Schlote gehört, die vermutlich Ausläufer des Vogelsbergs sind. Der Berg überragt das Amöneburger Becken um etwa 150 Meter.
Hier, wie bei den meisten Vulkanen dieser Art, wurde nur untergeordnet Basaltlava gefördert. Häufig begann die vulkanische Tätigkeit mit Gasexplosionen und Erzeugung pyroklastischen Materials. Erst nach diesem Ausstoß floss die Basaltlava aus. An der steilen Ostwand des Berges findet man meterlange Basaltsäulen.
Unterhalb der Burg fließt die Ohm, die hier das Amöneburger Becken durchquert.
Schon zur Zeit der Merowinger bestand auf dem Berg eine Festung. Als Bonifatius 721 mit der Missionierung der heidnisch-christlichen Bevölkerung in und um die Amöneburg begann, nutzte er die fränkische Festung Amöneburg als Domizil. Sichtbarer Ausdruck seiner Missionsarbeit war die Errichtung eines kleinen Klosters und einer Kirche innerhalb der Burganlage. Die Kirche war, wie viele frühe Taufkirchen, dem Erzengel Michael geweiht.
Während der karolingischen Epoche entstand eine ausgedehnte Höhenburg auf dem Berg. Die Lage wurde durch die Nähe zu wichtigen Fernstraßen begünstigt (Lange Hessen, Weinstraße). Ab dem 9. Jahrhundert verlor die Burg an Bedeutung.
Im Jahr 1145 wurde durch das Erzbistum Mainz und seinen neu ernannten Burggrafen Poppo von Reichenbach und Hollende auf der Bergspitze eine neue Burg erbaut. Bereits 1165 wurde diese durch Landgraf Ludwig von Thüringen im Auftrag von Kaiser Friedrich I. zerstört, jedoch erfolgte umgehend der Wiederaufbau. Ursache der Zerstörung war die Unterstützung des Mainzer Erzbischofs für Papst Alexander III.
Über eine Verpfändung an Kuno von Münzenberg wird 1183 berichtet. 1222 war die Burg wieder mit Mainzer Burgmannen besetzt, und ab 1273 war die Amöneburg Sitz des Mainzer Landvogts und damit Verwaltungsmittelpunkt der oberhessischen Besitzungen des Erzbistums.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Amöneburg mehrfach besetzt. 1621 eroberte General Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel die Burg. Am 6. November 1640 wurde die Burg von kaiserlichen Truppen zurückerobert. Am 19. Juni 1646 kam es zu einer erneuten Eroberung und anschließenden Zerstörung der Burg durch hessische und schwedische Truppen unter General Carl Gustav Wrangel. Zwischen 1650 und 1675 wurde die Burg teilweise erneuert.
Im Siebenjährigen Krieg 1762 wurde sie ein weiteres Mal zerstört. 1797 wurde der Burgberg von französischen Truppen während des ersten Koalitionskrieges besetzt. 1839 wurden die Gebäude der Burg wegen Baufälligkeit endgültig niedergerissen. Heute sind nur noch die Reste von Wohnbauten und Teile der Ringmauer mit Flankentürmen zu sehen.
Von der Burg sind noch Bauteile erhalten. So Reste des Bergfried, mehrere Keller, Außenwände von Gebäuden und der weitläufige Zwinger mit den Außentürmen. Die Türme des Zwingers weisen Schießscharten für Feuerwaffen auf. Ursprünglich verfügte die Burg über eine Dreiflügelanlage aus Langbau, Stallbau und Küchenbau die von einer Ringmauer umgeben war. Die Burg stand in Verbindung mit der Stadtbefestigung der Stadt Amöneburg und wurde aus regional anstehendem Basalt erbaut. Fenster- und Türrahmen sind in Sandstein ausgeführt.
Die frei zugängliche Burgruine dient jeden Sommer als Kulisse des so genannten OpenEyes-Filmfestes.
Liebe Grüße
Rüdiger