Thomas Müntzer (auch Münzer; geb. um 1489 in Stolberg, Grafschaft Stolberg; gest. 27. Mai 1525 bei Mühlhausen/Thüringen) war ein Theologe, Reformator, Drucker und Revolutionär in der Zeit des Bauernkrieges. Er war als Priester zunächst ein engagierter Anhänger und Bewunderer Martin Luthers. Sein Widerstand richtete sich nicht nur gegen die vom Papsttum beherrschte geistliche Obrigkeit, sondern auch gegen die ständisch geprägte weltliche Ordnung. Wegen Müntzers radikaler sozialrevolutionärer Bestrebungen und seiner spiritualistischen Theologie distanzierte sich Luther zu Beginn des Bauernkrieges von ihm. Im Gegensatz zu Luther stand Müntzer für die gewaltsame Befreiung der Bauern und kämpfte auch selber mit. Er betätigte sich in Mühlhausen/Thüringen, wo er Pfarrer in der Marienkirche war, als Agitator und Förderer der Aufstände. Er versuchte, seine Vorstellungen einer gerechten Gesellschaftsordnung umzusetzen: Privilegien wurden aufgehoben, Klöster aufgelöst, Räume für Obdachlose geschaffen, eine Armenspeisung eingerichtet. Schließlich scheiterten seine Bestrebungen, als Bauernführer verschiedene Thüringer Freibauern zu vereinigen, an der Strategie des Adels. Nach der Schlacht bei Frankenhausen wurde er am 15. Mai 1525 gefangen genommen, wurde gefoltert und am 27. Mai 1525 öffentlich in Mühlhausen enthauptet.
In der DDR ist 1989 zum 500. Geburtstag von Thomas Müntzer dieser Block (MiNr Block 97 mit Marke MiNr 3237) erschienen. Auf der Marke sehen wir ein Porträt von Thomas Müntzer.