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Im April sollen hier Belege aller Art gezeigt werden, die für Euch etwas Besonderes sind.
Ganz egal, ob für diesen Beleg für Euch gilt "selten", "ausgefallen", "lange danach gesucht", "kann ich überhaupt nicht deuten",...
Ich bin schon sehr gespannt!!!
Liebe Grüße
Rüdiger
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Doppelzensur mit chemischer Zensur

Di 25. Apr 2017, 23:16

Dieser Luftpostbrief nach Großbritannien wurde am 25.01.1943 in Montreux in der Schweiz aufgegeben:

IMG5.jpg
IMG5_0001.jpg
Luftpost aus der Schweiz nach Großbritannien lief als Transitpost über Berlin und wurde der dortigen Auslandsbriefprüfstelle zugeleitet. In der ABP Berlin wurde der Beleg linksseitig geöffnet und nach erfolgter Prüfung mit einem Verschlussstreifen, Landsmann BV3.3, wieder verschlossen, was ein Handprüfstempel, Landsmann BP4.1, dokumentiert. Interessant ist die Trennungsart dieses Verschlussstreifens, der von der Rolle kam und nicht wie üblich auf die benötigte Länge abgeschnitten wurde, sondern in diesem Falle mittels einer mechanischen Vorrichtung sägezahnartig getrennt wurde.

In der ABP Berlin wurde dieser Beleg sowohl vorderseitig als auch rückseitig einer chemischen Zensur unterzogen, was Pinselstriche dokumentieren, die eindeutig vor dem Anbringen der beiden Verschlussstreifen angebracht wurden.

In Großbritannien wurde der Beleg dann rechtsseitig geöffnet und mit einem Verschlusszettel "P.C. 90 OPENED BY EXAMINER 7455" wieder verschlossen.

Liebe Grüße
Rüdiger

Re: Doppelzensur mit chemischer Zensur

Mo 1. Mai 2017, 11:06

Hallo Rüdiger,

wirklich sehr schönes Stück. Chemische Zensur im WWII wirklich interessant. Diese gab es ja auch schon im ersten Weltkrieg, wenn die Belege hierzu auch bedeutend seltener sind. Spannendes Thema, danke fürs zeigen!

Grüße,
Ron
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