Foren-Übersicht Themen des Monats 2016 Thema des Monats September 2016 - Nachgebühr gesammelte Werke Nachgebühr

gesammelte Werke Nachgebühr

In diesem Monat versuchen wir uns mal gemeinsam an einem postgeschichtlichen Thema: "Nachgebühr"
Mit "Nachgebühr" bzw. "Nachentgelt" wurden Postsendungen belegt, für die der Empfänger etwas zahlen mußte, bevor er die Sendung von der Post ausgehändigt bekam!
Ich verspreche Euch hiermit die Einführung in ein sehr interessantes, wenn auch recht schwieriges Sammelgebiet.
Gerne dürft Ihr Eure mit "Nachgebühr" belegten Sammelobjekte hier vorstellen, auch oder gerade wenn Ihr selbst noch keine Beschreibung dazu abgeben könnt.
Vielleicht sind wir mit vereinten Kräften dann doch in der Lage, den einen oder anderen Beleg zu deuten!???
Ich bin wie immer sehr gespannt, wie sich dieses Monatsthema entwickeln wird!???
Liebe Grüße
Rüdiger

Status 11.09.2016: 50 Beiträge haben wir erreicht und einige Fragen konnten bereits beantwortet werden: weiter so!!!
Status 30.09.2016: 92 Beiträge haben wir mit vereinten Kräften im laufenden Monat zusammengebracht, alle Achtung!
Status 23.10.2016: 100 Beiträge!!!

Moderator: Rüdiger


Beitrag So 25. Sep 2016, 21:34

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Hallo zusammen,

bei einem kürzlichen Briefmarkenfreundetreffen habe ich in einer Wühlkiste so einige Nachgebühr-Umschläge gefunden und gleich für das Forum gesichert. In diesem thread zeige ich alles andere, was nichts mit Freistemplern zu tun hat.

Den Anfang macht eine Bauten-Marke zu 20 Pf auf einem Beleg, dessen Stempel leider kaum zu erkennen ist. Also Angabe über Stempelort und Datum ist leider unmöglich, aber immerhin wurde der beleg mit 30 Pf Nachgebühr belegt. Ich denke mal, er wurde in der Portoperiode ab 1.9.48 bis 1.7.54 verschickt, da wäre normalerweise ein Porto von 20 Pf für den Standart-Brief richtig gewesen. Vermutlich fehlen hier 20 Pf für die 2. Gewichtsstufe und dazu 10 Pf insgesamt als das anderthalbfache für die Nachgebühr.

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Beitrag So 25. Sep 2016, 21:37

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Es folgt eine Postkarte ohne jegliche Frankatur aus Limburg a. d. Lahn Richtung Nürnberg vom 9.6.67. Hier hätten 20 Pf Porto drauf gehört. Nun prangt ein Nachgebührvermerk von 50 Pf auf der Karte:

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Beitrag So 25. Sep 2016, 21:40

Beiträge: 5112
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Nun ein Brief aus Köln vom 24.1.85 wiederum ohne Frankatur. Er hätte eigentlich mit 80 Pf frakiert werden müssen, statt dessen durfte der Empfänger nun 140 Pf Nachgebühr bezahlen:


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Beitrag So 25. Sep 2016, 21:43

Beiträge: 5112
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Gleiches Spiel wie im Beitrag zuvor mit einem Beleg vom 26.8.84 aus Bayreuth Richtung Hamburg, auch wieder ohne Marke und mit 140 Pf Nachgebühr belegt:

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Schön anzuschauen ist hier auch der Werbestempel ;)

Beitrag So 25. Sep 2016, 21:47

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Weil es so schön ist, noch so einer: Aufgegeben ohne Frankatur in Straubing am 3.6.86 und er sollte an die AOK. Ja,... aber an welche? Vielleicht sollte man auch einmal die Anschrift dazu schreiben, Herr Absender :lol: :D Somit waren mal wieder 140 Pf fällig, da nicht nur die Anschrift fehlte...

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Beitrag So 25. Sep 2016, 21:50

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Der nächste Absender hat wenigstens eine komplette Anschrift auf den Umschlag geschrieben, aber irgendwie auch die Frankatur vergessen. Somit ist der Brief zwar in Stutensee am 13.5.85 abgestempelt worden, aber die schon bekannten 140 Pf waren erneut fällig:

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Beitrag So 25. Sep 2016, 21:58

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Nun ein tragischer Fall: Absender ist vermerkt, Anschrift ist korrekt geschrieben, der Brief wurde in Straubing am 23.7.86 gestempelt und trotzdem waren schon wieder 140 Pf an Nachgebühr fällig. Und in diesem Falle sogar zu UNRECHT!!! Schaut man einmal genau hin, erkennt man unter dem Tagesstempel oben links noch ein Fragment der 80 Pf-Frankatur (Marke der Serie Industrie und Technik zu 80 Pf)! Da wurde offensichtlich die Marke in der Stempelanlage fast abgerissen und dann mit dem Nachgebühr-Vermerk versehen. Somit ist niemandem die korrekte Frankatur aufgefallen... :(

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Beitrag So 25. Sep 2016, 22:01

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Hier ist die 80 Pf-Marke zwar verklebt worden, aber bei der Bearbeitung in Dingolfing am 26.6.86 muss jemandem aufgefallen sein, dass der Brief schwerer war als 20 gr. und somit 130 Pf benötigt hätte. Also waren 110 Pf Nachgebühr fällig.

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Beitrag So 25. Sep 2016, 22:08

Beiträge: 5112
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Und als letzten für heute einen ähnlichen wie der zuvor gezeigte: Abgestempelt in Frontenhausen am 9.4.86 waren wohl auch hier mehr als 20 gr. im Brief enthalten und es waren erneut 110 Pf fällig. Was da allerdings der lilafarbene Datumsstempel vom 20.5.86 drauf zu suchen hat, das wird wohl keiner mehr klären können.

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Sobald es meine Zeit erlaubt, kommen noch ein paar Nachgebühr-Belege mit Markenfrankaturen hinterher.

Für heute beste Grüsse

Bernd

Beitrag Mo 26. Sep 2016, 10:47

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Hallo Bernd,

bei dem Datumsstempel handelt es sich sicherlich um das Rücksendedatum für die Sendung. Die AOKJ hatte vermutlich eine Postfachanschrift. Dort wurde ein Abholkarte für eine Sendung mit Nachgebühr eingelegt und der Brief am Schalter zur Abholung bereitgehalten. Auf der Sendung wurde das Datum der Lagerfrist aufgestempelt. Wenn der Brief bis zu diesem Datum nicht abgeholt wurde, wurde er zurückgeschickt.

Gruß
Heinz

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