Foren-Übersicht Themen des Monats 2016 Thema des Monats September 2016 - Nachgebühr Fälschungen

Fälschungen

In diesem Monat versuchen wir uns mal gemeinsam an einem postgeschichtlichen Thema: "Nachgebühr"
Mit "Nachgebühr" bzw. "Nachentgelt" wurden Postsendungen belegt, für die der Empfänger etwas zahlen mußte, bevor er die Sendung von der Post ausgehändigt bekam!
Ich verspreche Euch hiermit die Einführung in ein sehr interessantes, wenn auch recht schwieriges Sammelgebiet.
Gerne dürft Ihr Eure mit "Nachgebühr" belegten Sammelobjekte hier vorstellen, auch oder gerade wenn Ihr selbst noch keine Beschreibung dazu abgeben könnt.
Vielleicht sind wir mit vereinten Kräften dann doch in der Lage, den einen oder anderen Beleg zu deuten!???
Ich bin wie immer sehr gespannt, wie sich dieses Monatsthema entwickeln wird!???
Liebe Grüße
Rüdiger

Status 11.09.2016: 50 Beiträge haben wir erreicht und einige Fragen konnten bereits beantwortet werden: weiter so!!!
Status 30.09.2016: 92 Beiträge haben wir mit vereinten Kräften im laufenden Monat zusammengebracht, alle Achtung!
Status 23.10.2016: 100 Beiträge!!!

Moderator: Rüdiger


Beitrag So 11. Sep 2016, 19:59

Beiträge: 14453
Bei dem Sammelgebiet "Nachgebühr" hat man es nur relativ selten einmal mit Fälschungen zu tun und wenn, dann kann man diese meist sofort erkennen!

Hier ein in BAD WIESSEE aufgegebener, nach Berlin adressierter Beleg, frankiert mit einer senkrecht halbierten AM-Post-Marke der Wertstufe zu 24 Pfennig, die rein theoretisch das Porto für einen Fernbrief in Höhe von 12 Pfennig abgedeckt hätte:

IMG5_0002.jpg
Praktisch waren solche Halbierungen jedoch nicht zulässig und die Marke hätte mit Blaustift umrahmt und so für ungültig erklärt werden müssen.

Stattdessen wurde auf der Marke ein Tagesstempel BAD WIESSEE a abgeschlagen, so, als ob die Marke zur Abdeckung des Portos anerkannt worden wäre.

Die auf dem Beleg in Blaustift vermerkte Nachgebühr in Höhe von "12" Pfennig passt zu diesem Beleg überhaupt nicht, denn ein unfrankierter Fernbrief hätte stattdessen mit "18" Pfennig an Nachgebühr belegt werden müssen.

Ich vermute, dass in diesem Falle ein nicht frankierter Ortsbrief der Portostufe zu 8 Pfennig, gelaufen im Ortsverkehr Berlins, der zufällig keinen Tagesstempel abbekommen hatte und mit "12" Pfennig als dem Eineinhalbfachen des Fehlportos als Nachgebühr versehen wurde, nachträglich zu einem vermeintlich seltenen Beleg "aufgehübscht" worden ist.

Liebe Grüße
Rüdiger

Beitrag So 11. Sep 2016, 20:18

Beiträge: 14453
Hier ein sehr schönes Beispiel für eine Fälschung zum Schaden der Post:

IMG5_0003.jpg
Das "Postwertzeichen" der Dauerserie Industrie & Technik der Wertstufe 50 Pfennig wurde mit Tusche auf Bogenrändern recht primitiv selbst gezeichnet.

Bei der automatischen Briefsortierung und Maschinenstempelung fiel dieser manipulierte Beleg nicht auf und wurde daher nicht mit Nachgebühr belegt.

Liebe Grüße
Rüdiger


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