Foren-Übersicht Themen des Monats 2016 Thema des Monats September 2016 - Nachgebühr Fehlbetrag plus 30 Pfennig Einziehungsgebühr der DBP

Fehlbetrag plus 30 Pfennig Einziehungsgebühr der DBP

In diesem Monat versuchen wir uns mal gemeinsam an einem postgeschichtlichen Thema: "Nachgebühr"
Mit "Nachgebühr" bzw. "Nachentgelt" wurden Postsendungen belegt, für die der Empfänger etwas zahlen mußte, bevor er die Sendung von der Post ausgehändigt bekam!
Ich verspreche Euch hiermit die Einführung in ein sehr interessantes, wenn auch recht schwieriges Sammelgebiet.
Gerne dürft Ihr Eure mit "Nachgebühr" belegten Sammelobjekte hier vorstellen, auch oder gerade wenn Ihr selbst noch keine Beschreibung dazu abgeben könnt.
Vielleicht sind wir mit vereinten Kräften dann doch in der Lage, den einen oder anderen Beleg zu deuten!???
Ich bin wie immer sehr gespannt, wie sich dieses Monatsthema entwickeln wird!???
Liebe Grüße
Rüdiger

Status 11.09.2016: 50 Beiträge haben wir erreicht und einige Fragen konnten bereits beantwortet werden: weiter so!!!
Status 30.09.2016: 92 Beiträge haben wir mit vereinten Kräften im laufenden Monat zusammengebracht, alle Achtung!
Status 23.10.2016: 100 Beiträge!!!

Moderator: Rüdiger



Beiträge: 14447
Vom 1.3.1963 bis 30.6.1972 galt für die Nachgebührerhebung: einfacher Fehlbetrag plus 30 Pf Einziehungsgebühr.

Diese Postkarte wurde am 01.07.1965 statt mit 15 Pfennig nur mit 10 Pfennig freigemacht:

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Der Vorschrift entsprechend wurde dieser Beleg mit "35" Pfennig an Nachgebühr belegt entsprechend den 5 Pfenng Fehlporto plus 30 Pfennig Einziehungsgebühr.

Liebe Grüße
Rüdiger


Beiträge: 14447
Diese Postkarte wurde am 03.08.1964 unfrankiert aufgegeben und mit "45" Pfennig an Nachgebühr entsprechend dem Fehlporto für eine Postkarte in Höhe von 15 Pfennig plus 30 Pfennig als Einziehungsgebühr belegt:

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Liebe Grüße
Rüdiger


Beiträge: 14447
Dieser Beleg gab mir einige Zeit Rätsel auf, lässt sich jetzt aber problemlos in diesen Thread einfügen:

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Es handelt sich um einen Brief bis 20 Gramm, der für einen Standardbrief zu breit war und deshalb in die zweite Portostufe zu 50 Pfennig fiel. Der Absender vermerkte "Eilboten" und die Eilzustellung kostete 80 Pfennig Porto, weshalb der Absender 130 Pfennig verklebt hatte.

Die beiden Luftpostaufkleber müssen bereits vom Absender angebracht worden sein, denn sonst wäre dieser Brief portorichtig frankiert gewesen und nicht per Inlandsluftpost befördet worden.

Für die somit vom Absender gewünschte Beförderung per Luftpost von München nach Berlin wurde eine Luftpostgebühr in Höhe von 5 Pfennig je 20 Gramm Gewicht fällig, dieser Brief kann also nicht schwerer gewesen sein.

Das Fehlporto in Höhe von 5 Pfennig plus die Einziehungsgebühr in Höhe von 30 Pfennig ergeben die in Blaustift ausgewiesenen "35" Pfennig an Nachgebühr.

Liebe Grüße
Rüdiger


Beiträge: 14447
Diesen Beleg habe ich heute beim Flohmarkt in Stommeln für 2 € aus einer Grabbelkiste gezogen:

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Freigemacht mit 30 Pfennig in Form eines waagerechten Dreierstreifens der Berlin MiNr. 242 vom Bogen entsprechend einem Standardbrief. Wegen des Formates galt jedoch die Portostufe 50 Pfennig. Zu den 20 Pfennig Fehlporto kamen 30 Pfennig Einziehungsgebühr, woraus die Nachgebühr von 50 Pfennig resultiert.

Liebe Grüße
Rüdiger


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