Diese von Heinz bereits in einem anderen Thread gezeigte Marke DDR MiNr. 540 zeigt einen antiken Speerwerfer:
Die Speere waren viel leichter als die Kampfspeere, etwa körperlang und fingerdick. Sie hatten vorne einen stumpfen Metallbeschlag, um Unfälle zu vermeiden. Der Speer wurde nach einem Sprungschritt entweder von schräg unten an der Hüfte vorbei oder aus der Schulterhöhe geworfen. In der Schaftmitte wurde um den Speer ein Riemen gewickelt, in dessen Schlinge Zeige- und Mittelfinger gesteckt wurden. Beim Abwurf wurde der Speer zunächst losgelassen. Der Zug an der Schlinge gab dem Speer Schwung und Drehung um die Längsachse. Es zählte die Weite bis zum Auftreffpunkt. Der antike Speerwurf erforderte vor allem Schnelligkeit, aber weniger Kraft als heute. Seneca schreibt in Phädra: „Selbst die bogenberühmten Kreter mit ihrem leichten Pfeil können nicht die Weite erzielen wie ein kraftvoll geworfener Riemenschleuder-Speer.“ Danach muss man Weiten bis 200 Meter vermuten.
Der Speerwurf war in der Antike noch kein eigener Wettkampf, denn geworfen und gesprungen wurde nur im Rahmen des Pentathlons = Fünfkampfes, während Laufen und Ringen auch in der Antike bereits eigene Sportarten waren.
Die gymnischen Wettbewerbe umfassen diejenigen Sportarten der Antike, bei denen die Athleten nackt antraten (gymnos = nackt). Dies waren Leicht- und Schwerathletik einschließlich Fünfkampf.
Liebe Grüße
Rüdiger