Foren-Übersicht Themen des Monats 2016 Thema des Monats Juli 2016 - Große Ferien, was tun? Niedersachsen

Niedersachsen

Ich bin schon sehr gespannt, was Euch philatelistisch zum aktuellen Thema Große Ferien so alles einfallen wird!???

100 Beiträge zum Thema sollten eigentlich mindestens zusammenkommen, da wir uns parallel wegen der Fußball-EM ja weiterhin auch noch mit dem Thema des letzten Monats beschäftigen werden.

Status 15.07.: 50 Beiträge haben wir erreicht = "Halbzeit"!
Status 29.07.: 100 Beiträge haben wir im laufenden Monat erreicht - DANKE an alle Mitwirkenden

Liebe Grüße
Rüdiger

Moderator: Rüdiger


Beitrag Mi 20. Jul 2016, 21:56

Beiträge: 310
Hallo Ferienfans,

auch in Niedersachsen gibt es Möglichkeiten die Ferien zu verbringen.
Fangen wir mal mit dem Harz an. Hier liegt das staatlich anerkannte Kneipp-Heilbad und Schrothkurort
Bad Lauterberg.
Bad Lauterberg Harz Bildpostkarte_000175.jpg
Bad Lauterberg liegt auf der Harzsüdseite und gehört zum Kreis Osterode.

Bad Lauterberg ist eine alte Bergbaustadt die mitten im Harz liegt. Rundherum nur Wald. Nordöstlich
liegt die Odertalsperre. Es gibt die Möglichkeit zahlreiche Wassersportarten zu betreiben. Angeln, Baden, Segeln und Surfen.
Ist doch bei sommerlichen Temperaturen besonders angenehm.
Bad Lauterberg Harz Bildpostkarte - Ausschnitt_000176.jpg
Die Bildpostkarte lt. Druckdatum von 2.89
hatte eine Auflage von 20.000 St.

In Bad Lauterberg gibt es auch einen Teich der zum Oberharzer Wasserregal zugerechnet wird. Diese besondere
Wasserkraftnutzung und Wasserhaushaltung gehört zum Weltkulturerbe. Die Anlagen stammen noch aus der vorindustriellen
Zeit.
Schrothkurort leitet sich nicht von der Strotflinte :o ab, sondern es handelt sich um ein Naturheilverfahren mit Trink- und Trockentagen. Ein Arzt namens Schroth hat dieses Verfahren im 19. Jahrhundert entwickelt.

Nun noch eine abschließende Frage an den Ferienexperten in diesem Forum.
Die gezeigte Bildpostkarte ist leider gelocht. :(
Ich bin der Meinung, dass sie trotz der Lochung und des halben Stempels aufhebenswert ist.
Zumindest bis eine bessere Karte gefunden ist. :D

Gruß
LR/07/576/GL

Beitrag Mi 20. Jul 2016, 22:44

Beiträge: 14408
Hallo LR/07/576/GL,

eine so "bildgewaltige" Karte ist, wie übrigens jeder Beleg, der noch als Ganzstück erhalten geblieben ist, sofern sie in das gewählte Motiv passt, auch mit einer dezenten Lochung wie dieser immer aufhebenswert!

Liebe Grüße
Rüdiger

Beitrag Do 21. Jul 2016, 09:06

Beiträge: 46772
Wohnort: Trier
Hallo LR/07/576/GL,

in einem Exponat (Ausstellungssammlung im Wettbewerb) würde ich dieses Stück nicht zeigen, da die Karte durch die Lochung leicht "beschädigt" ist und sie sicherlich in einer guten Erhaltung (wenn vielleicht auch erst nach längerem Suchen) aufzutreiben ist.

Gruß
Heinz

Beitrag Do 21. Jul 2016, 09:25

Beiträge: 310
Hallo zusammen und
speziell an @Rüdiger ;)!
und @Heinz ;) :idea:

Vielen Dank für Eure Einschätzung. Dank des Scanneruntergrunds geraten die beiden Aktenlöcher nicht so
deutlich in den Vordergrund. :D Hätte ich schwarzes Papier, Klemmtasche usw. dadrunter gehalten, dann wäre
aus der Forumgemeinschaft ein Aufschrei zu erwarten gewesen. :shock: Alles ist friedlich und entspannt.
So soll es in den Ferien sein.

Auf dem Weg (Autobahn) zwischen Bielefeld und Hannover gibt es eine Abfahrt Wunstorf. Wenn man dort bzw.
Eure Eltern abfahren und Richtung Norden sich in Wunstorf hält, wird irgendwo ein Hinweisschild Richtung
Steinhude/r (Meer) zu finden sein.
Dies ist ein zunächst ein Naturpark mit ausgedehnten Wäldern und Moorgebieten. Mittendrin und nur durch
die beiden Orte Steinhude und Mardorf erschlossen liegt das Steinhuder Meer.
Wunstorf Ferienparadies Steinhuder Meer - Ausschnitt_000167.jpg
Wunstorf mit den Fachwerkgebäuden und der Windmühle "Paula" ist unten im Maschinenstempel erkennbar.

Es ist der größte See Nordwestdeutschlands. Es ist ein flacher See mit max. 2,90 m Tiefe. Mitten im See, auf
dem Stempel erkennbar liegt eine Insel links neben "Meer". Insgesamt gibt es 3 Inseln. Eine natürliche, die
im Sommer zur Halbinsel wird, dann eine künstliche Badeinsel bei Steinhude und die Festungsinsel Wilhelmstein.
Die sternförmige Festung entstand im 18. Jahrhundert unter dem Schaumburger Grafen Wilhelm. Sie diente
zur Verteidigung des kleinen Landes Schaumburg-Lippe mit 17000 Untertanen. Noch heute ist es im Besitz der
Adelsfamilie. Zu Beginn unseres 21. Jhr. ließ es der Besitzer umfangreich renovieren.
So sind viele Feriengäste von der Vielfalt des Angebotes begeistert. Neben einem Café, gibt es einen Souvenirladen,
Seminarräume, Übernachtungsmöglichkeiten, ständige Fahrten mit den sog. Auswanderer-Booten (Bootstyp nur
auf dem See zu finden) von Steinhude bzw. Mardorf. Zu Beginn der Ferienzeiten im 19. Jahrh. wurde in Schaum-
burg-Lippe eingestiegen und man kam in Preußisch-Hannover wieder an Land. Dies nannte man "Auswandern".

Eines, was ich für bemerkenswert halte, ist der Steinhuder Hecht. Nein kein Fisch :o ist damit gemeint, sondern
das erste deutsche U-Boot, welches 1772 getestet worden ist. Es lohnt sich das Militärmuseum auf der Insel anzu-
schauen.
Wer kann noch eigene Ferien-Erlebnisse vom "Meer" in Niedersachsen beitragen?

Gruß
LR/07/576/GL

Beitrag Do 21. Jul 2016, 17:16

Beiträge: 310
Hallo Ferienfreunde,

gibt es hier jemanden, der von Ferien auf dem Lande berichten könnte?
Habe nämlich einen schönen Absenderfreistempel zum Ferien auf dem Lande aufgetan.
Zusätzlich gibt`s an diesem Ort Camping, Freibad und Strandbad am Jadebusen.
Jade - Gemeinde Ferien auf dem Lande_000168.jpg
Jade - nicht der Schmuckstein, sondern die Gemeinde Jade wird mit dem Gemeindewappen im Stempel vorgestellt.

Die Gemeinde Jade liegt im südlichen Teil der Nordseebucht "Jadebusen". Der Fluß Jade entwässert
das Hinterland und fließt auch durch die Gemeinde Jade.
Der gesamte Jadebusen war früher eine Moorlandschaft, die im Mittelalter durch verheerende Sturmfluten
dann im Meer versank. Im östlichen Teil der Meeresbucht gibt es den europaweit einzigen Rest eines Salzwasserhochmoores.
Es liegt zwischen Außendeich und Meer und bei Sturmflut schwimmt das Moor auf.
Das Hinterland wird z.B. durch ein Schöpfwerk entwässert. Dazu fließt die Jade durch Sieltore in die Bucht.
Jade - Gemeinde Ferien auf dem Lande - Ausschnitt_000169.jpg
Das Wappen zeigt ein Sieltor mit geschlossenen Türen und darunter einen Fisch.

Ein Großteil der Meeresbucht gehört zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Das Gebiet ist auch
für seinen Reichtum an Möwen und anderen Vögeln bekannt.
In Jaderberg einem Ortsteil der Gemeinde Jade gibt es auch einen Freizeitpark.
Also nichts wie hin und all die Dinge "auf dem Lande" in den Ferien ansehen. :o

Gruß
LR/07/576/GL

Beitrag Fr 22. Jul 2016, 11:23

Beiträge: 310
:?: Hallo Ferienfreunde,

nun möchte ich Euch zeigen, wie clever die Ostfriesen sind. ;) Die Ostfriesenwitze sind out. Es lebe der Ostfriesenwitz. :lol:
Jeder kennt den Blödelbarden Otto. :?: Dort oben wo er daheim ist, steht dann auch der überall bekannte "Otto-Leuchtturm".
Es ist derjenige von Pilsum. Auf dem Schmuckumschlag ist er direkt am Greetsieler Nacken gelegen. Geht mal auf die
Suche.
Krummhörn angebl. tiefste Stelle Deutschlands_000173.jpg
Krummhörn heißt die Gemeinde. Hauptort ist Pewsum.

Mittlerweile haben die Ostfriesen in Freepsum den Titel der tiefsten Stelle Deutschlands weitergereicht. Seit 1988 gilt jedoch eine Stelle in der Gemeinde Neuendorf-Sachsenbande in der Wilstermarsch in Schleswig-Holstein mit −3,54 m als tiefer liegend. Aber dies haben die Ostfriesen nicht lauthals verkündet, denn noch 1995 - siehe Stempeldatum - haben wie Werbestrategen den tiefsten Punkt im Ortsteil Freepsum der Krummhörn mit -2,30 m im Stempel genannt.
Krummhörn angebl. tiefste Stelle Deutschlands - Ausschnitt_000174.jpg
Auch ein Maskottchen haben die Werbeleute vorgestellt und im Stempel untergebracht. Nach meiner
Ansicht muß es sich bei "Freepsie" um einen Schwan handeln.

Ferien gibt es in den kleinen Orten nordwestlich von Emden z.B. auf dem Bauernhof oder in Greetsiel an der Leybucht.
Nicht verpassen sollte man die mittelalterlichen Burgen und Kirchen. In einer soll sogar die älteste Orgel der Welt stehen.
Vorherrschend ist der rote Backstein. Das Mühlenmuseum ist natürlich auch Pflicht, in einer stilechten Galeriewindmühle.
Wer hat denn schon einmal in den Ferien die Friesensportarten Klootschießen und Boßeln ausprobiert? :idea:

Gruß an alle die heute in die Ferien starten. Denn nach 14 Tagen heißt es "Bettenwechsel", d.h. die ersten Feriengäste
der Hauptsaison kehren wieder in ihre Heimat zurück. :(

LR/07/576/GL

Beitrag Fr 22. Jul 2016, 11:38

Beiträge: 46772
Wohnort: Trier
Bederkesa ist eine Ortschaft der Stadt Geestland im niedersächsischen Landkreis Cuxhaven. Dort gibt es auch einiges zu besichtigen z.B. eine sogenannte Niederungsburg mit dem Museum Burg Bederkesa. Vor der Burg steht der Bederkesaer Roland. Es gibt in Bederkesa auch eine Windmühle mit einem Steinbackofen neben der Windmühle und das Alte Amtshaus mit Amtsscheune.
In der Nähe befindet sich der Bederkesaer See und die Wallanlage Holzurburg nördlich des Sees im gleichnamigen Wald und Naturschutzgebiet.
Mit dieser Bildpostkarte aus dem Jahre 1983 wirbt Bederkesa als familienfreundlicher Ferienort im Küstenlandkreis Cuxhaven:

20160721_0024.jpg

Hier noch eine Bildpostkarte aus dem Jahre 1988 mit bild- und Textgleicher Werbung:

20160721_0025.jpg

Bederkesa entwickelte sich im Laufe der Zeit zum Luftkurort und Moorheilbad. Dies kommt auch bei den Bildpostkarten zum Ausdruck. Hier eine Bildpostkarte mit dem gleichen Bild, aber einem anderen Text. Hier ist nicht mehr vom familienfreundlicher Ferienort die Rede, sondern vom Moorheilbad und Luftkurort.

20160721_0026.jpg
Bildpostkarte aus dem Jahre 1993

Es gibt auch hier gleiche Ausgaben aus verschiedenen Jahren:

20160721_0027.jpg
1993

20160721_0028.jpg
1989


Bederkesa trägt seit dem 1. Oktober 1996 die Bezeichnung Bad.

Beitrag Sa 23. Jul 2016, 11:38

Beiträge: 46772
Wohnort: Trier
Emden ist eine Stadt im Nordwesten von Niedersachsen. Sie ist die größte Stadt in Ostfriesland und liegt an der Emsmündung am Nordufer des Dollarts, einer etwa 90 km² große Meeresbucht im Mündungsbereich der Ems.
Emden besitzt einige sehenswerte Bauwerke, wie z.B. das Rathaus, das ursprünglich 1574–76 durch den Antwerpener Stadtbaumeister Laurens van Steenwinckel errichtet wurde und dann nach fast völliger Zerstörung im Zweiten Weltkrieg in modernen Formen mit einige Elemente des Vorgängerbaus wiederaufgebaut wurde. Oder das Hafentor, das 1635 vom Emder Stadtbaumeister Martin Faber erbaut wurde. Mehrere Museen laden zum Besuch ein. Hier nur als Beispiele das Ostfriesische Landesmuseum, das 1986 eröffnete Otto-Huus (zeigt Sehenswertes zu Otto Walkes) oder das Bunkermuseum.

Ein Bildpostkarte aus dem Jahre 1980 mit einer Abbildung des bereits erwähnten Emder Rathauses wirbt nur mit dem kurzen Text "Seehafenstadt im Feriengebiet an der Emsmündung" für einen Besuch in Emden.

20160722.jpg

Beitrag Mo 25. Jul 2016, 08:17

Beiträge: 310
Hallo Ferienfreunde,

wer von Euch kennt das Wangerland? :idea: Nein, nicht Wanderland, sondern mit "g" ;)
Es ist die flächenmäßig größte Gemeinde im Landkreis Friesland. Somit an der Nordseeküste gelegen.
Es ist der Osten von Friesland mit vielen Sielorten, die in den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer ent-
wässern.
Wangerland 1997 - Ausschnitt_000170.jpg
Hohenkirchen ist der Hauptort der Gemeinde Wangerland, zu der insgesamt 16 Ortsteilen.

Bereits seit Jahrhunderten wurde dieses Gebiet Wangerland genannt. So lag es nahe, diese Bezeichnung als
Ortsnamen zu verwenden.
Im Ortsteil Schilling direkt an der Jadefahrrinne gelegen, können Schiffe beobachtet werden, die von bzw. nach
Wilhelmshaven unterwegs sind. Dort liegt einer der größten Camping-Plätze Europas. Es besteht die Möglichkeit
einer Wattwanderung zur Insel Minsener Oog, die ca. 4 km entfernt liegt.
Vielleicht gibt es den einen oder anderen von Euch, der schon eine Wattwanderung mitgemacht hat? ;)
Schreibt Eure Erfahrung nieder.
Übrigens die Wangerland 2 die postalische Bezeichnung für den Ortsteil Horumersiel, zudem auch Schilling gerechnet
wird. In weiteren Antworten, gibt`s weitere Erklärungen.

Gruß
LR/07/576/GL

Beitrag Mo 25. Jul 2016, 08:45

Beiträge: 310
Hallo Ferienfans,

nachdem wir nun etwa geklärt haben, wo Wangerland liegt, möchte ich Euch das Ferienland näher bringen.
Nach dem Wort Wangerland könnt ihr rechts davon eine Badenixe erkennen.
Wangerland 2001 - Kennnummer F - Ausschnitt_000172.jpg
Die Nixe ist das Minsener Seewief. Es handelt sich um eine Sage.

Zur Beachtung: Jetzt ist die Stempelmaschine mit der Kennnummer F 761159 (übrigens eine Postalia bzw.
Frankotyp) nun von Wangerland 2 umgewidmet (gewandert?) nach Wangerland, d.h. nach Hohenkirchen?
Die Stempelmaschine war bereits im Jahre 2001 fit gemacht worden für die Euroumstellung. Damals lief auch
eine "große Werbekampagne" der Deutschen Post AG unter dem Motto....."ist Ihre Stempelmaschine fit für den Euro"?
Nun zurück zum Wappen, Dat Minsener Seewief beruht auf einer alten Sage. Dort wo heute die Insel Minsener Oog
liegt, soll damals Minsen gelegen sein. Die Fischer haben die Meerjungfrau - siehe Schwanzflosse - eingefangen.
Sie konnte wieder in die Nordsee entfliehen und habe aus Rache die Dorfsiedlung durch eine Sturmflut vernichtet.
Eine Bronzefigur zur Sage ist in Norderaltendeich aufgestellt, die an das nicht verbürgte Ereignis erinnert.
In Minsen ist auch das Nationalparkhaus zu finden. Es gibt dort viel Wissenswertes über das niedersächsische Watten-
meer, aber auch zur Nutzung der Windenergie. Attraktion ist das 7.000 Liter Meerwasser enthaltene Aquarium, wo
die heimischen Fische und Krebse zu finden sind.
Radfahren ist überall im Wangerland angesagt. Es gibt sogar einen sog. "Wangerländischen Pilgerweg", der 14 zum Teil bedeutende mittelalterliche Kirchen der Gemeinde verbindet. :!:
Vielleicht hast Du ihn schon einmal selbst erradelt?

Gruß
LR/07/576/GL

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