Foren-Übersicht Basiswissen über Briefmarken Fiskalmarken aus aller Welt

Fiskalmarken aus aller Welt

Hier sollen grundlegende Informationen zu philatelistischen Fachbegriffen sowie interessante Aspekte der Philatelie dargestellt werden.

Moderator: Rüdiger


Beitrag So 12. Okt 2014, 23:56

Beiträge: 14394
Es gibt unzählige "Briefmarken", die gar keine sind, sondern als Gebührenmarken oder Steuermarken verausgabt wurden!

Die meisten davon sind nicht gerade häufig zu finden und von daher haben solche "Briefmarken" durchaus ihren Reiz!

In den USA bezeichnet man solche in einschlägigen Briefmarkenkatalogen nicht zu findenden Fiskalmarken als "BOB" = "Back Of Book", weil sie häufig ihr Dasein auf der letzten Albumseite fristen, da sie der jeweilige Sammler nicht zuordnen kann und deshalb auf die letzte Seite seines Albums "verbannt"!

Liebe Grüße
Rüdiger

Beitrag Mo 13. Okt 2014, 09:16

Beiträge: 310
Hallo @Rüdiger,

sicherlich ein interessanter Teil-Bereich. Meist sind diese Fiskalmarken auch von den Druckereien hergestellt worden,
die auch die regulären Briefmarken hergestellt haben.

Bei den Erwachsenen gibt es sogar eine eigenständige Wettbewerbsklasse, die Fiskalphilatelie.
Nun sind alle Forumler gespannt, wie diese "Marken" denn aussehen. :D

Gruß
LR/07/576/GL

Beitrag Mo 13. Okt 2014, 11:40

Beiträge: 14394
Bis in die Zeit der Inflation hinein wurden im Deutschen Reich als Wechselsteuermarken solche Fiskalmarken mit der Inschrift "DEUTSCHER WECHSEL STEMPEL" verausgabt, hier vier Marken mit den Wertstufen 1000 Mark / 2000 Mark / 3000 Mark / 5000 Mark:

IMG_0001.jpg
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Die Marken wurden auf Papier mit "Vierpaß-Wasserzeichen" gedruckt, das Sammler der Postwertzeichen des Deutschen Reiches als sehr seltene Wasserzeichenabart bei MiNr. 151 Y sowie MiNr. 152 Y kennen:

IMG_0002.jpg
Diese vier Marken mit dem bei Postwertzeichenpapier seltenen Wasserzeichen, wie es bei Fiskalmarken des Deutschen Reiches üblich ist, habe ich gestern beim Tauschtag in Aachen für 0,50 € pro Stück erstanden.

Und wer von Euch sich tiefer in das Thema "Wechsel" einlesen möchte, dem sei diese Internetseite empfohlen:

http://www.fiskal-philatelie.de/moreu6z4.html

Liebe Grüße
Rüdiger

Beitrag Mo 13. Okt 2014, 12:12

Beiträge: 14394
Solche Marken mit der Inschrift "Einkommensteuer" wurden um das Jahr 1922 im Deutschen Reich fiskalisch verwendet:

IMG_0004 - Kopie (2).jpg
Einkommensteuer 10 Mark gezähnt
IMG_0004 - Kopie.jpg
Einkommensteuer 10 Mark durchstochen
IMG_0004.jpg
Einkommensteuer 20 Mark durchstochen
Liebe Grüße
Rüdiger


Beiträge: 14394
Im Deutschen Reich mussten Waren im grenzüberschreitenden Verkehr mit einem Anmeldeschein bei den Zollämtern der amtlichen Statistik gemeldet werden. Der Schein wurde mit einer solchen Marke beklebt - die "statistische Gebühr" floss der Reichskasse zu:

IMG_0005.jpg
DEUTSCHES ZOLLGEBIET 1 MARK STATISTISCHE GEBÜHR
IMG_0005 - Kopie (2).jpg
DEUTSCHES REICH 20 MARK STATISTISCHE GEBÜHR
IMG_0005 - Kopie.jpg
DEUTSCHES REICH 50 MARK STATISTISCHE GEBÜHR
Liebe Grüße
Rüdiger


Beiträge: 14394
Bei diesen Exemplaren handelt es sich um Eisenbahnmarken, die zur Entrichtung des Entgelts der Eisenbahntransportkosten für Eil-, Fracht- und Expressgüter bei den "Großherzoglich Badischen Staatseisenbahnen" dienten und auf den Frachtbriefen verklebt wurden:

IMG_0006 - Kopie.jpg
1 MARK gestempelt
IMG_0006.jpg
2 MARK gestempelt
Liebe Grüße
Rüdiger

Beitrag Sa 13. Jun 2015, 20:47

Beiträge: 2539
Zeigte Rüdiger bisher Beispiele für lose gesammelte Fiskalmarken, so zeigt dieses Beispiel das Sammeln von Fiskalmarken auf dem Originalbeleg. Was allerdings mehr Platz zur Aufbewahrung voraussetzt.

Hier ein Beispiel einer Fiskalmarke des Cantons Bern/Schweiz aus dem Verwendungsjahr 1941 auf einer der Aktenseiten.
Schweiz 1941, Fiskalmarke, 1 Franken -1.jpg
Schweiz 1940- 1941, Fiskalmarke, 1 Franken -2.jpg


Liebe Grüße
Matthias

Beitrag Mi 4. Nov 2015, 20:36

Beiträge: 14394
Kaigeld ist jene Abgabe, die Schiffe zahlen müssen, wenn sie in einem Hafen anlegen.

Der Name geht auf die Kaimauer zurück, an welcher die Ladung gelöscht oder das Schiff neu beladen werden kann.

Früher musste das Kaigeld vom Kapitän oder einem Mitglied der Schiffsbesatzung sofort und in bar entrichtet werden.

Heute wird diese Gebühr anders verrechnet, zum Beispiel zusammen mit der Liegegebühr, die von der Reederei kassiert wird.

Das Kaigeld muss nicht nur von Frachtschiffen, sondern auch von Schiffen anderer Bereiche bezahlt werden.

So sind auch Passagierschiffe dazu verpflichtet, Kaigeld zu bezahlen, wenn sie vor Anker gehen.

Früher gab es auch entsprechende Gebührenmarken, z.B. im Hamburger Hafen.

Hier zeige ich Euch meinen Bestand an solchen Kai-Geld-Gebührenmarken:

IMG5_0007 - Kopie (2).jpg
IMG5_0007 - Kopie (3).jpg
IMG5_0007 - Kopie.jpg
IMG5_0007.jpg
Liebe Grüße
Rüdiger

Beitrag Fr 9. Jun 2023, 10:26

Beiträge: 14394
Fiskalmarke "Einkommensteuer 50 M" im Originalbogen mit Druckvermerk "H 5777.22 3":

002 (2).jpg
Liebe Grüße
Rüdiger

Beitrag Fr 9. Jun 2023, 10:30

Beiträge: 14394
Fiskalmarke "Einkommensteuer 100 Mark" im Originalbogen mit Druckvermerk "H 7156.22 1":

001 (2).jpg
Liebe Grüße
Rüdiger


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