Hallo zusammen,
an dieser Stelle möchte ich einmal aufzeigen, dass gelochte Briefmarken sammelwürdig sind. Nun werden sicherlich einige sagen: "Wie, gelochte Marken sind noch was wert? Die sind doch beschädigt!" Klar, wenn ich mit einem handelsüblichen Büro-Locher zu Werke gehe, haben sie Recht. Aber in früherer Zeit wurden Briefmarken gelocht, damit ihre Herkunft nachvollzogen werden konnte. Es war also eine Sicherheitsvorkehrung gegen Missbrauch bzw. "lange Finger" in die Firmenportokasse. Es gibt amtliche und private Lochungen. Amtliche sind z. B. im Sammelgebiet Bund die sogenannten "POL-Lochungen", hierbei handelt es sich um Lochungen der Polizeibehörden Essen und Oberhausen. Diese sind auch im Michel-Spezial erfasst und bewertet. Am liebsten werden solche gelochten Marken auf kompletten Belegen gesammelt, aber auch lose Marken sind immer mal in Dubletten- oder Händlerbüchern zu finden und haben auch ihren Sammlerkreis. Die zweite Variante sind private Lochungen von Firmen, die halt auch sicherstellen wollten, dass die eigenen Mitarbeiter die Marken nur für die Firmenpost und nicht für ihre Privatpost benutzten. Hier kamen Firmenlogos, einzelne Buchstaben oder sonstige Sinaturen zum Einsatz. Weitere Infos sind hier noch nachzulesen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Lochung_%28Philatelie%29Anfangen möchte ich mal mit der POL-Lochung. Wie eingangs erwähnt, waren bei der Polizeidirektion Essen und Oberhausen Geräte zur Lochung im Einsatz. Die beiden Geräte kann man auch gut unterscheiden. Der Bauch vom P ist bei den Marken aus Oberhausen dicker als bei denen aus Essen. An Hand der folgenden Abbildungen kann man es sehr gut erkennen. Die 20 Pf-Marken haben dazu einen sehr gut lesbaren Stempel aus Oberhausen und sind daher schon so eindeutig zu identifizieren. Die Marke zu 40 Pf hat den schmaleren "Bauch" und stammt daher aus Essen. Seht selbst:
Ergänzen möchte ich noch kurz, dass nicht nur die Dauerserien gelocht wurden, auch Sondermarken sind verwendet worden.