Foren-Übersicht Basiswissen über Briefmarken Flug- / Luftpost

Flug- / Luftpost

Hier sollen grundlegende Informationen zu philatelistischen Fachbegriffen sowie interessante Aspekte der Philatelie dargestellt werden.

Moderator: Rüdiger


Beitrag Di 2. Jul 2013, 20:17

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Ein kleiner Querschnitt zu Postbeförderung über den Luftweg.

Beitrag Sa 6. Jul 2013, 17:46

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APO.jpg


Einzelfrankatur der 6c Flugpostmarke auf portogerechtem Feldflugpostbeleg
vom 6. Februar 194? von Europa in die USA.

Beitrag Sa 6. Jul 2013, 17:57

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LUPO Leichtbrief VS.jpeg


Portogerechte Einzelfrankatur auf Luftpostleichtbrief vom 03.05.1962 von New York nach Berlin.


Erklärung:

Luftpostleichtbriefe sind vergleichbar mit den normalen Luftpostbriefen. Allerdings musste man, damit man das ermäßigte Porto nutzen konnte, spezielle Umschläge kaufen, die aus besonders dünnem Papier bestehen.
Man durfte auch nur auf dem vorhandenen Papier seinen Brief schreiben, damit das Gewicht nicht überschritten wurde.

Beitrag Sa 6. Jul 2013, 18:09

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Auch mit dem Ballon wird Post befördert. Allerding wird das heute nicht mehr aus dem Bedarf heraus gemacht, sondern nur noch um Andenken, bzw. Belege für Sammler zu kreieren.

Ballonpost österreich.jpeg


Ballonpostbeleg mit Christkindl-Sonderstempel vom 04.12.1983 nach Rheinfelden.

Beitrag Sa 6. Jul 2013, 18:20

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Ebenfalls für philatelistische Zwecke wurden Briefe mit Raumfähren befördert.

Weltraumpost USA.jpeg


Hier ist ein Beleg abgebildet, der an Bord der Raumfähre Challenger befördert wurde.

Aufgabestempel: Kennedy Space Center 14.08.1983
Startstempel: Launched aboard Challenger 30.08.1983
Ankunftsstempel: Returned to earth, Edwards AFB, Ca 05.09.1983

Beitrag Sa 6. Jul 2013, 18:47

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Eine weitere Möglichkeit der Postbeförderung durch die Luft, war mit den Luftschiffen. Diese wurde zumeist in den Jahren 1930-1940 genutzt.

zeppelin vs.jpeg


Abgebildet ist ein Bordpostbeleg des Rundfluges des Luftschiffes "Graf Zeppelin" anlässlich der Weltausstellung 1933. Die Route des Rundfluges war Friedrichshafen - Rio de Janiero - Miami - Chicago - Friedrichshafen. Die Route ist bei diesem Brief auch als zudruck abgebildet. Der Brief wurde in diesem Fall am 23.10.1933 in Miami aufgegeben, wurde mit dem Luftschiff nach Chicago befördert und dort weitergeleitet nach Santa Cruz auf den Phillipienen, wo er am 25.11.1933 an kam.
Eine weitere Besonderheit dieses Beleges ist, dass er die Unterschrift des Luftschiffkapitänes Dr. Eckener und eines weiteren Besatzungsmitgliedes trägt.

Beitrag So 18. Mai 2014, 15:40

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Nun hab ich endlich die Möglichkeit euch einen echten Ballonpostbrief zu zeigen.

img007.jpg


Diese Art der Briefbeförderung wurde während des deutsch-französichen Krieges im belagerten Paris eingesetzt.
Die Deutschen belagerten Paris vom 23.09.1870 bis zum 22.01.1871. Während dieses Zeitraumes wurden durch 55 Ballone ca. 2.500.000 Briefe und Postkarten befördert, von denen nur sehr wenige erhalten geblieben sind.

Beitrag Mo 26. Mai 2014, 10:16

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Ich mochte mich einfach mal beteiligen und euch einige meiner interessantesten Luftpostbelege zeigen.

Den Anfang macht ein Katapultpostbrief:

1.jpg
In den 30er-Jahren war ein Direktflug mit Motorflugzeugen über den Atlantik noch nicht möglich. Um die Laufzeit von Post über den Atlantik zu verkürzen, experimentierte die Reichspost ab 1929 mit einer Katapultvorrichtung auf Schiffen, die mitten im Atlantik postiert wurden. Dazu setzte die Schifffahrtsgesellschaft "Norddeutscher Lloyd" die beiden ehemaligen Schnelldamper "Europa" und "Bremen" ein, die zuvor mit einem Schienenkatapult und einem Kran ausgerüstet worden waren.
Die zum Posttransport eingesetzten Heinkel-Tiefdecker wasserten nun bei dem Katapultdampfer und wurden mittels Kran an Bord gehievt und aufgetankt. Anschließend wurden die Flugzeuge auf einem 27 Meter langen Katapult in sekundenschnelle auf 170 km/h !! Startgeschwindigkeit beschleunigt und so wieder in die Luft geschossen. 1932 wurde die Versuchsphase als als "alltagstauglich" abgeschlossen. Die Katapultpost bis zum Ausbruch des 2. Weltkrieges weiter betrieben. Durch den Einsatz der Katapultpost verkürzte sich die Laufzeit der Briefe von Deutschland nach Brasilien auf 3 Tage!

Der Beleg ist ein Erstflugbeleg befördert über den Dampfer "Bremen". Katapultpostbriefe erhielten den roten Bestätigungsstempel vom Katapultschiff.

Beitrag Mo 26. Mai 2014, 13:07

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Hallo Kulis_de,

vielen Dank für Deinen ersten Beitrag zum interessanten Thema Katapultflugpost.

Hier aus dem Bundesarchiv ein Originalfoto der HEINKEL HE 12 mit der Kennung D-1717 an Bord des Dampfers BREMEN:

Bundesarchiv_Bild_102-12384,_Dampfer_'Bremen',_Bordflugzeug_'New_York'.jpg
Liebe Grüße
Rüdiger

Beitrag Mo 26. Mai 2014, 17:46

Beiträge: 45
Einen ungewöhnlichen Fund habe ich vor einigen Jahren auf dem Flohmarkt gemacht. Weil ich für eine Ausstellungssammlung noch den 1 Mark-Wert der Flugpostausgabe von 1926 gesucht habe, war die Freude groß, tatsächlich noch so ein Stück für ein paar Euro zu finden:

2.jpg
Nach der Ausstellung sprach mich dann ein Sammler an und bot mir auf der Stelle 1000 € für das Stück. Ich habe es ihm aber nicht verkauft sondern erst einmal genau angesehen.

Was ist mit der Karte passiert? zunächst einmal trägt die Karte 2 Bordstempel mit unterschiedlichen Daten und einen Stempel Friedrichshafen. Die Karte selbst ist an einen Absender in Kassel frankiert. Der Bordstempel auf der Marke ist vom 29.08.1930. Laut Sieger-Zeppelinkatalog fuhr die Graf Zeppelin an diesem Tage 2 x auf Kurzfahrt in die Schweiz. Nennenswerte Post hat sie dabei nicht mitgenommen. Deshalb ist ein Beleg mit dieser Fahrt in meinem alten im Zeppelinkatalog auch mit 1500 bis 2500 DM ausgezeichnet. Die Karte war also dabei, weil sie an Bord gestempelt worden ist. Nun hat man aber gemerkt, dass die Karte garnicht in die Schweiz, sondern nach Kassel sollte, also wurde die Karte kurzerhand wieder mit zurückgenommen und am 03.09. dann nochmal mit dem Zeppelin auf der Kasselfahrt befördert. Belege, die zweimal oder wie hier dreimal mit einem Zeppelin befördert worden sind, gibt es nur ganz ganz selten. Für die Schweizfahrt ist es sicher ein Unikat. Gut, dass ich sie nicht verkauft habe. Heute hat sie einen besonderen Platz in meiner Sammlung.

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