1967 wurde der "Münsternarr" als Einzelfigur der Friburger Fasnet von der Breisgauer Narrenzunft (BNZ) ins Leben gerufen.
Diese Ganzsache erhielt einen privaten Zudruck und trägt einen Sonderstempel "30 Jahre MÜNSTERNARR":
Als 1975 dann die Zunft "Münsterstadt - Narren" gegründet wurde, war zunächst beabsichtigt, ihr den Namen "Zunft Friburger Münsternarren" zu geben. Von verschiedenen Seiten wurde jedoch befürchtet, es könnte zu Verwechslung mit der "BNZ - Einzelfigur" des Münsternarren kommen. Da Freiburg jedoch, wie z.B. Breisach und Ulm, eine Münsterstadt ist, einigte man sich einvernehmlich auf den Namen "Münsterstadt - Narren".
Quelle:
http://www.muensterstadtnarre.de/Ueber- ... zwei-NamenAls Figur für den "Münsternarr" wurde der am 3. Chorstrebenpfeiler auf der Südseite des Freiburger Münsters angebrachte Wasserspeier aus der 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts ausgewählt, in den Münsterblättern auch als "Narr mit Schellenkapp" bezeichnet. Er trägt ein schellenbesetztes Gewand, seinen Kopf bedeckt eine Eselohrenkappe und auf der rechten Schulter trägt er ein krugähnliches Gefäß:
Quelle:
http://www.muensterstadtnarre.de/Ueber- ... -BedeutungFunktionell betrachtet schützen die Wasserspeier das Mauerwerk vor dem Regenwasser, das über die in den Skulpturen eingearbeiteten Rinnen vom Bauwerk "weggespeit" wird.
Über die Bedeutung der verschiedenen Darstellungen der Wasserspeier gibt es unterschiedliche Interpretationen. Die einen sprechen von einer abschreckenden Wirkung der oft dämonischen Figuren, die ihre Artgenossen vom Gotteshaus fernhalten sollten, andere sehen in ihnen die menschlichen Laster verkörpert, die zur Warnung und Abschreckung der Gläubigen angebracht wurden.
Im Mittelalter war der Dämonenglauben stark verbreitet, andererseits aber auch der "volkstümliche" Narr, der den Menschen mehr oder weniger scherzhaft das Spiegelbild ihrer eigenen Schwächen und Fehler vorhielt.
Bekannt wurde dieser Narrentypus durch das "Narrenschiff" von Sebastian Brant. In diesem 1494 erschienenen, eher satirischen Werk werden in vielen Versen mithilfe des Narren als Symbolfigur den Menschen ihre Laster und Untugenden vor Augen geführt.
Liebe Grüße
Rüdiger