In der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts sind in Liechtenstein Kinder und Jugendlichen zu den vornehmlichen Trägern des fasnächtlichen Treibens und der Vermummung geworden. Im Unterland gehen die Kinder "maschgera". Sie ziehen mit Larven und in Fasnachtsverkleidung mit einem Korb von Haus zu Haus und betteln mit verstellter Stimme "Eierle" oder "Uierle". Wenn die Gebefreudigkeit der Hausfrauen erschöpft oder der Korb gar voll Eier ist, tauscht man die Eier im Laden gegen Süssigkeiten oder andere Waren ein.
Das "Eierla" war bis etwa 1954 vor allem am Fasnachtsmontag und am Fasnachtsdienstag allgemein üblich. Heute sind es nur noch wenige Kinder und Jugendliche, die das "Eierla" pflegen. Sie beschränken sich dabei auf ihr Wohngebiet oder auf ihren weiteren Bekanntenkreis. Dieser Brauch ist deshalb nicht mehr überall bekannt.
In einer Serie "Fastnachts- und Fastenbräuche" erschien 1983 in Liechtenstein auch diese Marke (MiNr 819), die diesen Brauch im Markenbild vorstellt.