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Inflation 1922/1923

Moderator: Rüdiger


Beitrag Fr 3. Okt 2014, 18:08

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Dieser "An die Oberfinanzkasse in München" adressierte Brief trägt einen Absenderstempel "Zollamt Straubing" und ist frankiert mit einem Fünfzigerblock der DR Dienst MiNr. 74, der am 29.08.1923 gestempelt wurde:

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Seit dem 24.08.1923 galt für einen Fernbrief bis 20g ein Porto von 20000 Mark. Dieser Brief ist demnach um 15000 Mark unterfrankiert und hätte daher mit dem Eineinhalbfachen dieses Fehlbetrages, also mit 22500 Mark an Nachporto belegt werden müssen.

Der Beleg rutschte bei der Post jedoch durch, ohne dass die Unterfrankierung beanstandet wurde. Vielleicht stufte ihn ein Postbeamter als Drucksache ein, die 4000 Mark an Porto kostete!? Der Umschlag war jedoch eindeutig zugeklebt und die Sendung stellte somit keine Drucksache dar, da diese offen eingeliefert werden mußten.

Liebe Grüße
Rüdiger

Beitrag So 12. Okt 2014, 22:35

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Während der kurzen Zeitspanne vom 12.11.1923 bis zum 19.11.1923, also ganze 8 Tage lang, galt für eine Postkarte im Fernverkehr die hier am 15.11.1923 als Einzelfrankatur mit einer MiNr. 327 B P dargestellte Portostufe von 5 Milliarden Mark:

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Liebe Grüße
Rüdiger

Beitrag So 12. Okt 2014, 22:41

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Während der kurzen Zeitspanne vom 20.11.1923 bis zum 25.11.1923, also ganze 6 Tage lang, galt für eine Postkarte im Fernverkehr die hier am 26.11.1923 morgens um "5-6 V" als erste Briefkastenleerung noch als portorichtig akzeptierte Einzelfrankatur einer MiNr. 326 A P als Portostufe von 10 Milliarden Mark:

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Liebe Grüße
Rüdiger

Beitrag Do 30. Okt 2014, 00:39

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Ein Fernbrief bis 20g kostete vom 10.10.1923 bis zum 19.10.1923 ein Porto von 5 Millionen Mark, hier ein Exemplar vom 17.10.1923 gelaufen von Altona nach Dortmund:

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Liebe Grüße
Rüdiger

Beitrag Mo 16. Feb 2015, 00:04

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Bei diesem Eckrand 1 der MiNr. 317 A P OR B erkennt man sehr gut die unterschiedlichen Druckfarben der beiden Druckgänge und das Wasserzeichen Waffeln ist bei diesem Exemplar sogar von der Vorderseite her gut zu erkennen:

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Liebe Grüße
Rüdiger

Beitrag Mo 16. Feb 2015, 00:09

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Aus der Anfangszeit der Inflation 1923 stammt die MiNr. 270 mit dem Nennwert 300 Mark, hier als Viererblock vom Oberrand MiNr. 270 W OR 1'11'1:

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Die Bezeichnung 1'11'1 steht dabei für die Kombination von langen'kurzen'langen Walzenstrichen im Oberrand.

Liebe Grüße
Rüdiger

Beitrag Mi 4. Mär 2015, 00:03

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35 Mark betrug das Porto für einen Fernbrief der zweiten Gewichtsstufe von 21 bis 100 g vom 15.12.1922 bis zum 14.01.1923, hier als Beleg vom 15.12.1922 als Ersttag dieser Portostufe mit einer MiF der MiNr. 205/206/207:

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Liebe Grüße
Rüdiger

Beitrag So 17. Mai 2015, 16:23

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Während der kurzen Zeitspanne vom 24.08.1923 bis zum 31.08.1923, also ganze 8 Tage lang, galt für eine Postkarte im Fernverkehr die hier am 30.08.1923 auf einer Postkarte von Chemnitz nach Wien als Einzelfrankatur mit einer MiNr. 278 X dargestellte Portostufe von 8 Tausend Mark:

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Liebe Grüße
Rüdiger

Beitrag So 24. Mai 2015, 21:20

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Hier zum direkten Vergleich zwei farbgeprüfte Exemplare der MiNr. 231:

Links die MiNr. 231 a in dunkelgelbbraun bis (lebhaft)siena, rechts die MiNr. 231 b in braun bis schwärzlichbraun.

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Und hier die beiden Marken einzeln:

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Die Marke in der Farbe "a" zeigt eine Firmenlochung "AEG" = Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft und wurde dementsprechend in BERLIN gestempelt.
Die Marke in der Farbe "b" zeigt eine Firmenlochung "MAN" = Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg und wurde dementsprechend in NÜRNBERG gestempelt.

Liebe Grüße
Rüdiger

Beitrag Do 4. Jun 2015, 22:53

Beiträge: 14407
Kurios finde ich diese nach Zürich in der Schweiz adressierte Postkarte:

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Die Frankatur von 3,6 Millionen Mark galt vom 01.10.1923 bis zum 09.10.1923. Ab dem 10.10.1923 galt für Postkarten ins Ausland ein Porto von 9 Millionen Mark.

Diese am 11.10.1923 um 5-6 Uhr nachmittags in HAMBURG gestempelte Postkarte wurde noch zum bereits nicht mehr gültigen Tarif freigemacht, was von der Post nicht moniert wurde.

Wen wundert es, denn der Absender teilt mit, dass das Frühstück ihn am 10.10.1923 stolze 80 Millionen Mark, am 11.10.1923 hingegen bereits 240 Millionen Mark kostete.

Philatelistisch interessant ist der Plattenfehler "Sprung im Korbdeckel" bei dem Wert zu 1 Million Mark, katalogisiert als MiNr. 314 A P HT:

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Liebe Grüße
Rüdiger

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