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Brustschildmarken sammeln ohne dickes Portemonnaie

Moderator: Rüdiger



Beiträge: 17408
Diese nach "Salzmünde" adressierte Ganzsache MiNr. P 1 wurde am 04.04.1873 "bei Riestädt" geschrieben und am 05.04.1873 in "Riestedt", das 52,6 km von Halle entfernt auf dieser Bahnstrecke liegt, bei der Bahnpost eingeliefert, was per Blaustift vermerkt wurde:

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Wie in solchen Fällen üblich wurde der nachverwendete dreizeilige preussische Kursstempel "GÖTTINGEN HALLE" abgeschlagen.

Dieser Beleg kostete bei ebay 11 € inklusive Porto:

https://www.ebay.de/itm/1-2-Gr-Ganzsach ... 2749.l2649

Liebe Grüße
Rüdiger


Beiträge: 17408
Dieser Beleg wurde, frankiert mit einer MiNr. 19, am 09.07.1874 in HASSELFELDE aufgegeben:

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Die Adresse lautet "LH Poste restante Bremen". Die „poste restante“-Sendungen sind zuerst in Preußen 1824 genannt worden. Zu diesen Zeiten war es aber üblich, die Briefe am Postschalter abzuholen, dort lagen sie bis zu 3½ Monate. Nach 14 Tagen wurde sie in eine Liste eingetragen und öffentlich ausgehängt, 3 Monate lang.

1875 wurde offiziell die Bezeichnung: „poste restante“ in „postlagernd“ geändert.

In der Adresse musste der Bestimmungsort und der Adressat so bestimmt bezeichnet sein, dass jeder Ungewissheit vorgebeugt wurde. Dies galt auch bei solchen mit postlagernd bezeichneten Gegenständen, für welche die Post Garantie zu leisten hatte. Bei anderen Gegenständen mit dem Vermerk „postlagernd“ durfte, wie in diesem Falle geschehen, statt des Namens des Adressaten, eine Angabe von Buchstaben oder Ziffern verwendet werden.

Die Marke zeigt als Druckzufälligkeiten ein verstümmeltes "T" in "POST" sowie ein verstümmeltes "R" in "GROSCHEN":

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IMG5 - Kopie - Kopie.jpg
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Diesen Beleg fand ich auf der Messe in Essen für 1 €.

Liebe Grüße
Rüdiger


Beiträge: 17408
Auf der Messe in Essen war die "Arbeitsgemeinschaft Brustschilde und Nachverwendete Altdeutschland-Stempel e.V" mit einem Stand vertreten und ich konnte mir wertvolles Feedback zu dieser Sammlung einholen.

Bei der Durchsicht dieser Sammlung stellte sich heraus, dass diese bereits in diesem Thread gezeigte Ganzsache MICHEL P 3 F die Druckbesonderheit "verbogener Rahmen unten rechts" aufweist:

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Dabei handelt es sich um die einzige bisher bekannte Druckbesonderheit der Ganzsache MICHEL P 3 F, die im Rundbrief Nr. 151 der "Arbeitsgemeinschaft Brustschilde und Nachverwendete Altdeutschland-Stempel e.V" wie folgt beschrieben wird:

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Die Verwendungszeit dieser Druckbesonderheit kann somit auf den 01.01.1875 erweitert werden und die Zahl der bekannten Exemplare kann auf 6 erhöht werden.

Den Rundbrief Nr. 151 konnte ich heute auf der Messe in Essen bei der "Arbeitsgemeinschaft Brustschilde und Nachverwendete Altdeutschland-Stempel e.V" für 17,50 € erwerben:

001.jpg
Insgesamt werden in diesem Rundbrief 77 verschiedene Druckbesonderheiten auf Postkarten beschrieben.

Somit gilt es jetzt, nach dem Motto "Augen auf bei Tausch und Kauf", zumindest einige davon für diese Sammlung zu finden und hier zu dokumentieren!

Liebe Grüße
Rüdiger

Beitrag So 6. Mai 2018, 12:44

Beiträge: 17408
Anhand der in Essen neu erworbenen Literatur checke ich meinen hier bereits gezeigten Bestand an Postkarten jetzt auf Druckbesonderheiten.

Dabei fand ich bei dieser MICHEL P 1 quasi "eine halbe Druckbesonderheit", denn bei diesem Exemplar ist der obere Rand über "Reichs" waagerecht gespalten:

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Das entspricht einer von zwei Besonderheiten, die im Rundbrief Nr. 151 der "Arbeitsgemeinschaft Brustschilde und Nachverwendete Altdeutschland-Stempel e.V", sofern in Kombination mit einer druckfreien Stelle unter dem "O" von von "GROSCHEN"auftretend, als "Druckbesonderheit A 11" aufgeführt ist.

Liebe Grüße
Rüdiger


Beiträge: 17408
Auch diese Postkarte MICHEL P 1 wurde hier bereits gezeigt:

IMG5_0003.jpg
Bei genauem Hinsehen stellt man fest, dass die Klammer vor "Bestimmungsort"gebrochen ist:

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Das entspricht einer von zwei Besonderheiten, die im Rundbrief Nr. 151 der "Arbeitsgemeinschaft Brustschilde und Nachverwendete Altdeutschland-Stempel e.V", sofern in Kombination mit dem beschädigten letzten Element rechts des oberen Rahmens auftretend, als "Druckbesonderheit C 6a" aufgeführt ist.

Somit handelt es sich auch bei diesem Exemplar quasi ebenfalls um eine "halbe Druckbesonderheit"!

Liebe Grüße
Rüdiger


Beiträge: 17408
In Essen fand ich am Samstag in einer Grabbelkiste für 1 € dieses Exemplar der Postkarte MCHEL P 1, die ebenfalls die Besonderheit aufweist, dass die Klammer vor "Bestimmungsort"gebrochen ist, wobei auch hier das letzte Ornament rechts des oberen Rahmens nicht beschädigt ist:

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Die Entwertung erfolgte am 06.05.1873 per nachverwendetem zweizeiligem Rechteckstempel "MALLMITZ", katalogisiert als Feuser Pr 2069.

Liebe Grüße
Rüdiger


Beiträge: 17408
So langsam aber sicher macht mir diese erneute genauere Durchsicht der bereits gezeigten Stücke wirklich Spaß, denn hier folgt erneut diese Postkarte MICHEL P 1:

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Dieses Exemplar weist gemäß Rundbrief Nr. 151 der "Arbeitsgemeinschaft Brustschilde und Nachverwendete Altdeutschland-Stempel e.V" die Druckbesonderheit B 6 auf, "leichter Bruch des "h" in "Reichs-":

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in Kombination mit "Unterlänge bei "f" von "Auf" fehlend":

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Laut Rundbrief treten bei der Druckbesonderheit B 6 außerdem ein "Fehler im 1. Element links des unteren Rahmens" sowie "mittige Ausfälle mehrerer Elemente im linken Rahmen" auf.

Bei diesem Exemplar zeigt das 1. Element links im unteren Rahmen keinen Fehler und im linken Rahmen zeigt das 5. Element von unten einen "kompletten mittigen Ausfall" sowie das 6. Element von unten einen "teilweisen mittigen Ausfall":

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Es dürfte sich bei diesem am 19.04.1873 verwendeten Exemplar der MICHEL P 1 B 6 somit um eine frühe Version dieser Druckbesonderheit handeln, als diese noch nicht in allen später auftretenden Details ausgeprägt war.

Liebe Grüße
Rüdiger


Beiträge: 17408
Bei dieser bereits gezeigten Postkarte MICHEL P 1 fällt mir als Besonderheit ein teilweiser mittiger Druckausfall der Elemente 15 bis 17 des oberen Rahmens auf, die im Rundbrief nicht verzeichnet ist:

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Liebe Grüße
Rüdiger


Beiträge: 17408
Diese bereits gezeigte Postkarte MICHEL P 1 weist im Wertstempel zahlreiche Druckbesonderheiten auf:

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Liebe Grüße
Rüdiger


Beiträge: 17408
Diese bereits gezeigte Postkarte MICHEL P 1 zeigt eine große Druckbesonderheit links vom rechten Rahmen, die im Rundbrief Nr. 151 nicht aufgeführt ist:

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Liebe Grüße
Rüdiger

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