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Brustschildmarken sammeln ohne dickes Portemonnaie

Moderator: Rüdiger


Beitrag Fr 29. Dez 2017, 12:18

Beiträge: 17406
Hier zum Abschluss des vierten fiktiven Sammeljahres ein echtes Schnäppchen, das ich gestern in Osnabrück noch ganz am Ende der Veranstaltung für 2 € aus einer Grabbelkiste befreien konnte:

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Der anbietende Händler hatte bei diesem Beleg gleich zwei wichtige Aspekte übersehen:

Erstens handelt es sich nicht etwa um die Ganzsache MiNr. P 2, die MICHEL in meinem Ganzsachen-Katalog Deutschland mit 8 MICHEL-€ bewertet und für die der geforderte Preis von 2 € somit korrekt angesetzt gewesen wäre, sondern um den Frageteil der Ganzsache MICHEL P 4, die MICHEL mit stolzen 240 MICHEL-€ bewertet.

Zweitens erfolgte die Entwertung per nachverwendetem preussischem Zweikreisstempel NIESKY am 01.01.1875. Dazu ist anzumerken, dass lediglich die Ausgaben in Talerwährung bis zum 31.12.1975 gültig waren und ab dem 01.01.1875 mit 1 Groschen = 10 Pfennig umgerechnet wurden. Die Ausgaben in Guldenwährung, wozu auch diese Ganzsache MiNr. P 4 gehörte, waren dagegen nur bis zum 31.12.1874 gültig. Aufgrund der Zeitangabe im Stempel "1 N" = 1 Uhr nachmittags = 13 Uhr handelt es sich wohl um die "erste Briefkastenleerung" an diesem Neujahrstag, weshalb die eigentlich bereits nicht mehr gültige Frankatur noch anerkannt wurde.

Wie ich finde ein sehr gut geeignetes Beispiel dafür, dass man mit speziellem Sachverstand auch am Ende eines solchen Großereignisses noch durchaus "sein" Tagesschnäppchen machen kann!

Liebe Grüße
Rüdiger


Beiträge: 17406
Somit haben wir nun, pünktlich zum Jahreswechsel, das fiktive vierte Sammeljahr "Brustschilde" abgeschlossen!

Wie immer folgt als "Jahresrückblick" ein kleiner Ausschnitt der inzwischen auf 150 Sammelstücke gewachsenen Sammlung, heute die bisher erworbenen 6 Sammelstücke "mit Befund":

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Ich finde, das macht Lust auf mehr!!!

Also auf gehts ins fiktive fünfte Sammeljahr...

Liebe Grüße
Rüdiger


Beiträge: 17406
Und weiter geht es mit den Sammelstücken 151 bis 175, die das "fiktive fünfte Sammeljahr" widerspiegeln.

Den Anfang macht dieser aktuell bei ebay für 7,30 € inklusive Porto erworbene Beleg:

https://www.ebay.de/itm/a66-Brustschild ... 2749.l2649

Hier zunächst die Originalabbildungen aus dem ebay-Angebot:

s-l1601.jpg
s-l1600.jpg


Direkt nach Erhalt habe ich den Beleg in den Originalzustand zurück versetzt und er sieht gleich ganz anders aus:

IMG5_0002.jpg
IMG5_0003.jpg
Der Beleg wurde am 02.01.1875, also direkt nach Inkrafttreten der Markwährung, in Metz aufgegeben und per Hufeisenstempel entwertet.

Der Brief ist adressiert nach "Ars sur Moselle" und erhielt dort am 03.01.1875 einen Ankunftsstempel in Form eines Kreisstempels ARS AN DER MOSEL. Der Brief lief somit innerhalb von Lothringen, wofür das Inlandsporto von 10 Pfennig galt.

Liebe Grüße
Rüdiger


Beiträge: 17406
EF der MiNr. 18 am 10.05.1873 auf portopflichtiger Dienstsache, entwertet per Kreisstempel BOCKENHEIM:

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Bei diesem Kreisstempel handelt es sich um einen Übergangsstempel der OPD Cassel mit Antiquatypen.

Zum Empfänger dieses Beleges habe ich im Internet folgende Informationen gefunden:

Georg Ernst Römheld
* Burghaun 13.9.1824
Besuchte das Gymnasium in Hanau
Student der Theologie in Halle (Saale) und Jena
23.12.1850 Ordination 1. Pfarrgehilfe in Burghaun, Sterbfritz (heute: Sinntal) und Marjoß
(heute: Steinau a.d. Straße)
oo Oberzell 14.11.1858
1858 bis 1864 Pfarrer in Oberzell (heute: Sinntal)
1864 bis 1880 Pfarrer in Ginnheim (heute: Frankfurt (Main)
1880 bis 1897 Pfarrer in Eichen (heute: Nidderau (Hessen)
+ Hanau 28.4.1897 (abweichend 29.4.1897)
 Eichen 1.5.1897

Dieser Beleg kostete 5,79 € inklusive Porto:

https://www.ebay.de/itm/a02-Brustschild ... 2749.l2649

Liebe Grüße
Rüdiger

Beitrag So 31. Dez 2017, 00:50

Beiträge: 17406
Hier eine postfrische Ganzsache MiNr. P 2, die ich beim Großtauschtag in Osnabrück für 2 € erstehen konnte:

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Liebe Grüße
Rüdiger

Beitrag So 31. Dez 2017, 00:55

Beiträge: 17406
Dieses Formular "Post-Einlieferungsschein" wurde am 10.11.1906 in Berlin 107 zur Dokumentation der Einlieferung von zwei Wertbriefen benutzt:

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Dieses Exemplar kostete beim Großtauschtag in Osnabrück ganze 3 €!

Liebe Grüße
Rüdiger


Beiträge: 17406
Mischfrankatur der MiNr. 4 + 5 auf Brief nach Paris, entwertet am 31.07.1872 per nachverwendetem NDP-Kreisstempel STRASSBURG IM ELSASS:

IMG5.jpg
Dieser Brief kostete 31 € inklusive Porto:

https://www.ebay.de/itm/LETTRE-GERMANY- ... 2749.l2649

Liebe Grüße
Rüdiger

Beitrag So 31. Dez 2017, 10:16

Beiträge: 17406
Diese Ganzsache MiNr. 1 wurde am 04.08.1873 per nachverwendetem NDP-Kreisstempel SAARBRÜCKEN entwertet:

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Der Beleg ist adressiert nach "Neustadt an der Haardt" = heute "Neustadt an der Weinstrasse". Rückseitig wurde am 05.08.1873 als Ankunftsstempel ein bayrischer Kreissegmentstempel "NEUSTADT a/H." abgeschlagen:

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Dieser Beleg kostete beim Großtauschtag in Osnabrück 2 €.

Liebe Grüße
Rüdiger

Beitrag So 31. Dez 2017, 12:25

Beiträge: 17406
Ganzsache MiNr. P 2, am 27.07.1874 entwertet per nachverwendetem preussischem Kreisstempel MAINZ:

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Dieses Exemplar kostete beim Großtauschtag in Osnabrück 2 €.

Liebe Grüße
Rüdiger


Beiträge: 17406
Diese Ganzsache MiNr. P 1 wurde am 04.02.1874 entwertet per nachverwendetem preussischem Rechteckstempel BERLIN POST-EXP. 1. und lief laut der Angabe "Hier" als Bestimmungsort im Stadtverkehr innerhalb Berlins:

IMG5_0003.jpg
Dieses Exemplar kostete beim Großtauschtag in Osnabrück 3 €.

Liebe Grüße
Rüdiger

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