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Germania

Moderator: Rüdiger


Beitrag Mi 11. Dez 2019, 00:43

Beiträge: 14407
Die Freimarken "Germania" des Deutschen Reiches wurden in den Jahren 1900 bis 1922 verwendet und zählen zu den bekanntesten und langlebigsten Freimarkenserien Deutschlands.

Sie stellen wegen ihrer Vielseitigkeit ein sehr beliebtes Sammelgebiet unter Philatelisten dar und sollen daher hier im Forum ab sofort in einem eigenen Thread gewürdigt werden.

Für mich hatten und haben Germaniamarken immer ihren Reiz, denn sie kommen massenweise vor und man kann auch mit relativ geringen finanziellen Mitteln eine sehr interessante Germaniasammlung zusammenstellen, was ich Euch hier zeigen möchte.

Natürlich sind hier neben meinen Beiträgen auch Eure Beiträge wie immer hier im Forum sehr erwünscht.

Vielleicht "verirrt" sich ja sogar hin und wieder mal ein Mitglied der "grossen Germania-Philatelisten" aus der "Arbeitsgemeinschaft Germania-Marken e.V." hier her und zeigt uns etwas Interessantes aus "seinem" spannenden Sammelgebiet?

Hier könnt Ihr Euch gerne aus erster Hand informieren: http://www.germania-marken.de

Und wenn man so interessante Belege sogar aus der Rundsendung der Arge Germania ziehen kann, siehe:

http://www.germania-marken.de/belege/beleg_2017_4.html

dann finde ich dieses Sammelgebiet nach wie vor sehr interessant!

Ich lege auf jeden Fall wie immer hiermit erst einmal vor!

Liebe Grüße
Rüdiger


Beiträge: 14407
Hier ein Brief im Fernverkehr bis 20 g der Portostufe 15 Pf, adressiert nach Ahrweiler, aufgegeben am 23.07.1919 in Düsseldorf-Oberkassel:

003.jpg
Nach dem Waffenstillstand im November 1918 wurden das gesamte linksrheinische Gebiet sowie ausgedehnte Brückenköpfe rechts des Rheines von amerikanischen, belgischen, britischen und französischen Verbänden besetzt.

Die Zone von Köln bis Bonn stand unter amerikanischer Hoheit, weshalb dieser in Düsseldorf-Oberkassel aufgegebene, nach Ahrweiler adressierte Brief der amerikanischen Zensur unterlag, die nach erfolgter Prüfung vorderseitig einen zweizeiligen Rechteckstempel "U. S No. 372" abschlug.

Liebe Grüße
Rüdiger


Beiträge: 14407
Postkarte, aufgegeben am 14.01.1905 in Berlin, zum Ortstarif von 2 Pfennig im Nachbarortsverkehr gelaufen von Berlin nach "Reinickendorf-Ost":

002.jpg
Hier eine Originalquelle zu diesem Thema:

800px-Nachbar.jpg
Von gescannt - Amtsblatt 1900, PD-Amtliches Werk, https://de.wikipedia.org/w/index.php?curid=2438285

Liebe Grüße
Rüdiger


Beiträge: 14407
Hier wurde eine Ganzsache MiNr. P 44 b II mit Eindruck eines Postwertzeichens Germania Reichspost, die für den Ortsverkehr sowie Nachbarortsverkehr konzipiert war, am 14.03.1901 im Fernverkehr von Reichenbach nach Stettin verwendet und wegen des Fehlportos mit "10" Pfennig Nachporto belegt:

003.jpg
Als Nachporto wurde das Doppelte des Fehlportos angesetzt, hier 6 Pfennig für die 3 Pfennig Fehlporto, da eine Postkarte im Fernverkehr 5 Pfennig statt 2 Pfennig Porto kostete. Der resultierende Betrag wurde auf den nächsten durch 5 Pfennig teilbaren Betrag aufgerundet, in diesem Falle von 6 auf "10" Pfennig.

Liebe Grüße
Rüdiger


Beiträge: 14407
Hier eine Ganzsache MiNr. P 63 X mit Wasserzeichen "5 S" mit Zusatzfrankatur einer MiNr. 84 I mit Wasserzeichen Rauten zur Abdeckung des Portos für eine Postkarte im Ortsverkehr, gelaufen in Köln am 04.02.1907:

001.jpg
Liebe Grüße
Rüdiger


Beiträge: 14407
Hier eine Ganzsache MiNr. P 112 A, entwertet am 20.01.1918 per Maschinenstempel in "NORDHAUSEN 2 * l", adressiert nach "Berlin-Schöneberg":

001.jpg
Diese Ganzsache erschien am 28.07.1916 wegen der Erhöhung des Inlandsportos für Postkarten von 5 Pfennig auf 7,5 Pfennig aus Anlaß der Einführung einer Kriegssteuer, der sogenannten "Reichsabgabe", die ab dem 01.08.1916 fällig wurde.

Die hier dargestellte Portostufe 7,5 Pfennig galt im Fernverkehr bis zum 30.09.1918, im Ortsverkehr bis zum 30.09.1919.

Liebe Grüße
Rüdiger


Beiträge: 14407
Hier eine 1918 aus Anlass der Portoerhöhung im Inlandsfernverkehr zum 01.10.1918 aufgelegte Ganzsache MiNr. P 113 A, verwendet am 28.08.1919 im Fernverkehr von Hamburg nach Bautzen:

002.jpg
Das Porto von 10 Pfennig war bis 30.09.1919 zugleich Inlandsfern- sowie Auslandsporto!

Liebe Grüße
Rüdiger


Beiträge: 14407
Hier eine weitere solche Ganzsache MiNr. P 113 A aus derselben Korrespondenz stammend, verwendet am 05.08.1919 im Fernverkehr von Leipzig nach Bautzen:

001.jpg
Liebe Grüße
Rüdiger


Beiträge: 14407
Wurde die Ganzsache MiNr. P 113 A wie diese hier nach dem 01.10.1919 verwendet dann reichte sie zur Abdeckung des Postkartenportos ohne Zusatzfrankatur nicht mehr aus!

Diese nach Leipzig adressierte, am 13.03.1920 in Hamburg aufgegebene Postkarte kostete 15 Pfennig Porto. Das Doppelte des Fehlportos von 5 Pfennig wurde per Blaustift als "10" Pfennig vermerkt, die der Empfänger in Leipzig zu zahlen hatte:

003.jpg
Liebe Grüße
Rüdiger


Beiträge: 14407
Hier eine Ganzsache MiNr. P 107 I, verwendet am 02.10.1919 im Fernverkehr von Braunschweig nach Hamburg:

004.jpg
Auch in diesem Fall wurden die 5 Pfennig Fehlporto verdoppelt und "10" Pfennig als Nachporto per Blaustift ausgewiesen, worauf ein in Hamburg abgeschlagener Rechteckstempel "Porto" hinweist.

Liebe Grüße
Rüdiger

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