Ein sehr interessantes Briefchen möchte ich den Hamburg-Vorphilatelisten nicht vorenthalten. Er lässt sich re-kouvertieren, ist demnach gänzlich erhalten geblieben.
Geschrieben am 13. Januar 1846 von W.Wild in Brighton. W.Wild schrieb ein flüssiges Englisch mit Themeninhalten wie „Roman charakter“ und „Gladiator“. Was hat W.Wild da gelesen? Sicherlich geschrieben während der Wartezeit bis zur Überfahrt nach dem Kontinent mit Ziel „Altona“. Obwohl Brighton als Seebadeort reichlich für Ablenkung gesorgt haben dürfte.
Rückseitig dann ein zu dieser Zeit üblicher länglich-ovaler „Absender“-Stempel der Gebrüder Elmenhorst, Altona. Das handschriftlich eingefügte Datum weist den „16. Januar 46“ aus. W.Wild hat bis Altona gute 3 Tage benötigt? Aber das könnte man in Eigenrecherche nachlesen.
Dann wurde der Brief am 17. Januar 1846 der Post übergeben. Die Aufgabe dokumentiert durch diesen taxischen Hamburg-Stempel, einem K3.
Ein Stempeltyp der erst 1845 nachgewiesen wird, also mit „Januar 1846“ noch eine recht frühe Verwendung.
Die ursprünglich notierte Anschrift wäre im Zeitalter der Briefzentren unzustellbar.
„Groeben (heute Gröben) war wohl eher ein „Landstrich“ bzw. bestand kommunal aus mehreren verschiedenen Ortschaften? „Tirol – Germany“ gab es nicht mehr, denn Groeben gehörte nicht mehr zu „Deutschtirol“? Also nicht mehr zum Königreich Bayern? Eine Destination für die historisch Interessierten.
Trotz alledem, 1846 war das alles kein Problem, denn der rückseitige Schreibschrift-Zweizeiler „Klausen“ mit dem Datum „24 Jan.“, sagt aus“, dass W.Wilds Brief in Tirol ankam. Das dauerte zwar 7 Tage, aber er kam an, wenn auch sicherlich mit etwas Mühe verbunden, denn mit fremder Tinte wurden kleine Ergänzungen vorgenommen.
Für die Taxvermerke-Freunde sei auf die blaue „12 / 12“ verwiesen.
Liebe Grüße
Matthias