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Bayern

Moderator: Rüdiger


Beitrag Sa 5. Okt 2013, 08:48

Beiträge: 14464
Drucksachen wurden in Bayern nach solchen im Ortsverkehr sowie im Fernverkehr unterschieden. Vom Porto her macht sich das aber nur bei den höheren Gewichtsstufen bemerkbar, denn schwere Drucksachen waren im Fernverkehr teurer als im Ortsverkehr.

Für die Drucksache der ersten Gewichtsstufe bis 50 g galt ein Porto von 3 Pf.

Dieses Exemplar in Briefform ist eindeutig als Trauerbrief zu identifizieren. Der Beleg wurde am 23.08.1915 in Speyer aufgegeben und ist nach Mannheim adressiert, lief also als Drucksache im Fernverkehr:

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Das Fräulein Marie Weingart weilte jedoch nicht in Mannheim, sondern in Bad Tölz im Hotel Kurhaus, so dass der Beleg vorderseitig sowie rückseitig mit entsprechenden handschriftlichen Vermerken versehen und nach Bad Tölz weitergeleitet wurde:

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In Bad Tölz wurde die Drucksache dann der Empfängerin zugestellt.

Liebe Grüße
Rüdiger

Beitrag So 6. Apr 2014, 23:32

Beiträge: 14464
Hier die Sendungsart "Muster ohne Werth", heute würde man "Warensendung" dazu sagen, am 08.08.1891 frankiert mit 10 Pfennig von München nach Garzweiler im Regierungsbezirk Düsseldorf gelaufen:

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Liebe Grüße
Rüdiger


Beiträge: 14464
Diese Ganzsache aus dem Jahre 1916 hat einen Eindruck entsprechend des Postwertzeichens Dienstmarke MiNr. 25 aus Bayern mit einem beidseitigen Zudruck des Königlich Bayerischen Amtsgerichts in München in Schwarz:

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Liebe Grüße
Rüdiger

Beitrag Sa 12. Apr 2014, 19:47

Beiträge: 16
Hallo Rüdiger,

nach deinen schönen Belegen der Semi - Klassik jetzt mal etwas aus der guten, alten Zeit (die gar nicht so gut war, wie man nostalgisch verbrämt glaubt):

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Am 10.7.1866 sandte man von Ludwigshafen in der Pfalz aus einen einfachen (bis 7,5g) schweren Brief in die USA. Wegen des Krieges von 1866 waren die Briefe aus Bayern nicht mehr via Aachen (Preußen), Belgien und GB in die Staaten zu leiten, sondern kriegsbedingt über Frankreich (Le Havre).

Dadurch ergab sich eine völlig andere Gebührenstruktur, denn Gewichte und Weiterfranko divergierten stark. Über Paris (Stempel 3 Cents Vergütung für die USA - Inland) kostete es nun 33 Kreuzer, statt 45 Kreuzer über Preußen zuvor.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
Liebe Grüsse von bayern klassisch

Beitrag Mo 5. Mai 2014, 15:28

Beiträge: 14464
Am 01.03.1919 erschienen in Bayern Dienstmarken mit einem Aufdruck "Volksstaat Bayern".

Das Wort "Volksstaat" wurde im 19. Jahrhundert zunächst für jede Staatsform verwendet, in welcher die Regierungsgewalt wesentlich vom Volke ausgeht, also synonym für "Demokratie".

Zur selben Zeit entstand der Ausdruck "Freistaat" als deutsches Synonym für "Republik".

Die amtlichen Bezeichnungen für einige Gliedstaaten des Deutschen Reichs nach dem Ersten Weltkrieg enthalten den Bestandteil "Volksstaat", darunter der Volksstaat Hessen (1918–1945), der Volksstaat Württemberg (1918–1933) und der Volksstaat Reuß (1919–1920).

Unter der Regierung Kurt Eisners 1918/19 war in Bayern der offizielle Staatsname „Freier Volksstaat Bayern“.

Hier ein Brief vom Bürgermeisteramt Haßloch in der Pfalz, die seit 1816 zu Bayern gehörte, am 26.11.1919 als Fernbrief nach Halle an der Saale portorichtig frankiert mit 20 Pfennig in Form eines senkrechten Paares des 10 Pfennig Wertes, MiNr. D 33 y:

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Liebe Grüße
Rüdiger

Beitrag Mo 1. Sep 2014, 19:40

Beiträge: 14464
Diese MiNr. 78 im Viererblock vom Eckrand 2 fiel mir gestern beim Großtauschtag in Köln positiv auf:

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Es handelt sich zwar leider nur um die häufige Type II, dafür erkennt man am Oberrand oben eine weitere Zähnungsreihe, die dort eigentlich nicht hingehört und durch die die Felder des Oberrrandes zu mit den Reihenwertzahlen bedruckten Leerfeldern in Markengröße werden!???

Liebe Grüße
Rüdiger


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