Was liegt näher als ein bayerisches Thema mit einem Brief aus München zu beginnen?
Und der hier gezeigte Brief ist ein oberbayerischer Brief. Eine Briefhülle (in dem zu einem Kuvert gefaltenen Bogen Papier wurde die geschriebene Nachricht oder andere Texte verschlossen und zur Beförderung übergeben) von München nach Tittmoning. Er wurde mit einem zweizeiligen Aufgabestempel (München / 12 OCT 1830) versehen.
Um die alte Schrift lesen zu können, braucht es schon mal die Hilfe von Sammlerkollegen. In diesem Fall kann ich ein Wort nicht lesen. Was ich lesen kann:
Von der königlichen Regierung ...
an
das königliche Landgericht
K.S. Tittmoning
Beim "K" des "K.S." bin ich mir nicht sicher. Ob das K.S. "Kammergerichts-Sache" heißen soll, weil das rückseitige Prägesiegel das Wort "Kammer" enthält?
Sonst findet sich nichts an Vermerken. Weder auf der Vorderseite noch auf der Rückseite. Die Beförderung war demnach portobefreit. Das "...-Sache" und das Adress-Siegel liessen das schon vermuten.
Die Titularseite der Briefhülle.
Die Rückseite der "re-kuvertierten" Briefhülle zeigt, dass noch alles vorhanden ist. Das Absendersiegel wurde beim Öffnen umschnitten, damit man auch später noch den Absender bestimmen konnte.
Das vergrößerte Absendersiegel. Nicht alles ist mehr erkennbar.
Solche einfachen Briefhüllen kosten kaum etwas.
Liebe Grüße
Matthias