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Lochstreifen

Hier fassen wir unter dem Begriff "Technik" die Gesamtheit der menschengemachten Gegenstände (Maschinen, Geräte, Apparate usw.) zusammen.

Moderator: Rüdiger


Beitrag Do 12. Aug 2021, 22:54

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Ein Lochstreifen ist ein aus Papier, Kunststoff oder einem Metall-Kunststoff-Laminat bestehender streifenförmiger Datenträger, dessen Information durch eingestanzte Löcher repräsentiert wird. Das Prinzip entspricht einer Lochkarte mit variabler Länge.

Lochstreifen wurden bereits im 18. Jahrhundert als aneinander gereihte Holzplättchen zur Steuerung von Webstühlen verwendet. Auch im 21. Jahrhundert sind solche Webstühle noch bei Tartanwebereien im Einsatz, nun mit Metallgliederstreifen.

Bei Drehorgeln dienen weiterhin auch Notenrollen mit ähnlichem Prinzip als Informationsträger. Sie werden pneumatisch ausgelesen. Ihre Lochungen sind teilweise analog und erzeugen einen langen Ton einfach durch ein längliches Loch.

Lochstreifen dienen seit Mitte des 19. Jahrhunderts auch der Darstellung und Speicherung von Daten. Zunächst wurden sie in der Datenübermittlung durch Telegrafen eingesetzt. Dabei wurden Morse-Punkte (kurze Signale) z. B. durch senkrecht übereinanderstehende Löcher, Striche (lange Signale) durch diagonal angeordnete Löcher kodiert.

1841 konstruierte Charles Wheatstone in London einen lochenden Telegrafen, bei dem der Wheatstone-Lochstreifen-Code links und rechts von einer mittleren Transportspur angebracht war. Der erste Einsatz von Lochstreifen in Deutschland erfolgte in Telegrafen von Siemens, und 1869 baute Jaite in Berlin einen Empfangslocher.

Die heute noch bekannten Lochstreifen werden als Datenspeicher für Fernschreiber und Computer eingesetzt. Auch in der numerischen Steuerung von Werkzeugmaschinen finden sie Verwendung.

Polen MiNr. 2101 zeigt einen solchen Lochstreifen:

001 (5).jpg
Liebe Grüße
Rüdiger

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