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Stempel "Nachgebühr"

Moderator: Rüdiger


Beitrag So 27. Jul 2014, 17:51

Beiträge: 14407
Ein Brief im Ortsverkehr kostete während der Gültigkeitsdauer des 10 Pfennig Wertes Heuss III vom Ausgabetag 31.01.1959 an bis zum Ende der Gültigkeit am 31.12.1964 ein Porto von 10 Pfennig, vom 01.03.1963 an galt dieser Ortstarif aber nurmehr innerhalb von Groß-Berlin.

Die Portostufe von 10 Pfennig deckte jedoch nur ein Gewicht bis 20g ab.

War ein Ortsbrief schwerer, dann kostete er bis zu einem Gewicht von 250g 20 Pfennig.

Das Eineinhalbfache des Portounterschiedes in Höhe von 10 Pfennig, also 15 Pfennig, erhob die Post als Nachgebühr, wies diesen Betrag auf der Vorderseite in Blaustift aus und brachte einen Hinweisstempel in Rot an so wie bei diesem Beleg, der im Ortsverkehr von Nürnberg lief:

IMG_0001.jpg
Liebe Grüße
Rüdiger

Beitrag Di 16. Sep 2014, 22:25

Beiträge: 14407
Diese Postkarte mit Eindruck eines Wertes zu 30 Pfennig der Dauerserie Heinemann wurde am 04.11.1974 als Postkarte im Fernverkehr verwendet:

IMG - Kopie.jpg
Da das Porto für eine Fernpostkarte am 01.07.1974 von 30 Pfennig auf 40 Pfennig erhöht worden war wurde dieser Beleg von der Post mit den fehlenden 10 Pfennig sowie 50 Pfennig als Einziehungsgebühr, insgesamt also mit 60 Pfennig, als Nachgebühr belegt.

Der WDR als Empfänger verweigerte laut Hinweisstempel wegen der Nachgebühr die Annahme und der Beleg wurde an den Absender zurück geleitet, der dann die 60 Pfennig Nachgebühr begleichen mußte.

Liebe Grüße
Rüdiger

Beitrag Sa 25. Okt 2014, 23:22

Beiträge: 14407
Die Bezirkshandstempelaufdrucke in der SBZ waren gültig vom 24.06.1948 bis zum 10.07.1948. Dieser Brief im Fernverkehr von Bitterfeld nach Wernigerode/Harz wurde mit einer MiNr. 174 IV Bitterfeld frankiert am 12.07.1948 aufgegeben:

IMG_0012 - Kopie.jpg
Das Postwertzeichen wurde per Umrahmung mit Blaustift als ungültig gekennzeichnet und das Eineinhalbfache des Fehlbetrages an Porto = "36" Pfennig wurde als beim Empfänger einzuziehende Nachgebühr in Blaustift ausgewiesen, worauf ein sehr schwach abgeschlagener Stempel "Nachgebühr" in Rot hinweist.

Liebe Grüße
Rüdiger

Beitrag Fr 15. Mai 2015, 23:38

Beiträge: 14407
Diese Drucksache der zweiten Gewichtsstufe zu 10 Pfennig Porto wurde von der Post als solche nicht anerkannt, da sie Mitteilungen enthielt, wie am 02.02.1960 handschriftlich vermerkt wurde:

IMG_0003.jpg
Somit unterlag der Beleg dem Brieftarif von 20 Pfennig und das Eineinhalbfache des Fehlportos in Höhe von 10 Pfennig, hier also 15 Pfennig, wurden in Blaustift als Nachgebühr vermerkt, worauf ein Nachgebührstempel vom 03.02.1960 hinweist.

Liebe Grüße
Rüdiger

Beitrag Mo 13. Jul 2015, 12:35

Beiträge: 2539
Der von Rüdiger bereits mehrfach gezeigte in Rot abgeschlagene 3zeilige Nachgebühr-Stempel, hier aus dem Jahr 1966.
Nachgebühr 1966-1.jpg


In diesem Fall wurde die nicht ausreichende Frankatur mit einer in Blau notierten Nachgebühr belegt.
Nachgebühr 1966-2.jpg


Liebe Grüße
Matthias

Beitrag Mo 13. Jul 2015, 12:58

Beiträge: 14407
Hallo Matthias,

das Porto für einen Fernbrief war am 01.04.1966 von 20 Pfennig auf 30 Pfennig gestiegen.

Hier frankierte der Absender noch zum "alten" Tarif, weshalb die Post 10 Pfennig Fehlporto plus 30 Pfennig Einziehungsgebühr als Nachgebühr erhob.

Liebe Grüße
Rüdiger

Beitrag Di 14. Jul 2015, 11:27

Beiträge: 2539
Hallo Rüdiger,

vielen Dank für die Erklärung, wie sich die Höhe der Nachgebühr zusammen setzte.

Frage: Wie hoch war 1962 die "Einziehungsgebühr"? Oder hast Du da mal einen Link zur Hand?

Liebe Grüße
Matthias

Beitrag Di 14. Jul 2015, 11:33

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Wohnort: Trier
Hallo Matthias,

von 1.9.1948 bis 28.2.1963 wurde jeweils der anderthalbfache Fehlbetrag, aufgerundet auf volle 0,05Pf, mindestens 0,10Pf als Nachgebühr fällig.

Viele Grüße

Heinz

Beitrag Di 14. Jul 2015, 12:14

Beiträge: 2539
Hallo Heinz,

vielen Dank für die rasche Antwort.

Dann kann ich nämlich diesen Beleg einstellen und jeder kann für sich nachprüfen, dass die angesetzte Nachgebühr korrekt zu sein scheint.
Nachgebühr 1962.jpg
Nachgebühr 5.5.1962,.jpg


(Denn die gänzlich fehlende Frankatur hätte 20 Pfennig betragen müssen.)

Liebe Grüße
Matthias

Beitrag Di 14. Jul 2015, 14:13

Beiträge: 46772
Wohnort: Trier
Nach einer Gebührenerhöhung am 1.7.1982 kostete eine Postkarte 60Pf. Diese Postkartenganzsache zu 50Pf wurde am 18.11.1982 verschickt und war daher 10Pf unterfrankiert. Hinzu kam die Einziehungsgebühr von 60Pf, die im Zeitraum von 1.7.1982 bis 31.3.1989 zusätzlich erhoben wurde. Insgesamt waren somit 70Pf Nachgebühr fällig, die auf der Karte auch vermerkt wurden.

Nachgebühr.jpg

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