Die Galeone war ein ursprünglich im Spanien des 16. Jahrhunderts entwickelter meist dreimastiger Segelschiffstyp. Entgegen der landläufigen Meinung handelt es sich bei der Galeone nicht um ein schwerfälliges Handelsschiff, sondern um ein für die damalige Epoche schnelles, wendiges und hochseetaugliches Kriegsschiff.
Aufgrund seiner überlegenen militärischen Eigenschaften wurde die Galeone von nahezu allen seefahrenden Nationen Europas übernommen und eigenständig weiterentwickelt.
Ende des 16. Jahrhunderts und weit in das 17. Jahrhundert hinein war die Galeone der dominierende Kriegsschifftyp und wurde in sehr unterschiedlichen Größen und Ausprägungen gebaut.
Bei Galeonen typisch und namensgebend ist das "Galion", eine vorspringende Plattform am Bug der Schiffe die das Bedienen des Blinde-Segels am Bugspriet erleichterte. Dort findet man bei vielen solchen Schiffen eine "Galionsfigur".
Als "Blinde" wird ein Segel bezeichnet, das bei historischen rahgetakelten Segelschiffen Verwendung fand.
Dieses Segel wurde an der Blinderah unter dem Bugspriet angeschlagen. Bei großen Schiffen des 17. Jahrhunderts wurde noch ein zweites, kleineres Blinde-Segel gefahren, die sogenannte "Topblinde" oder "Oberblinde".
Die Segel unter dem Bugspriet dienten dazu, den bei seitlichem Wind durch Abdrift schwierig zu steuernden Schiffen zusätzlichen Vortrieb zu geben. Dadurch verbesserte sich die Ruderwirkung und die Manövrierfähigkeit.
Die Galeone EVERI mit dem Heimathafen Wilhelmshaven ist ein moderner Nachbau einer solchen spanischen Galeone. Dieser Beleg trägt einen Bestätigungsstempel des Schiffes in Violett. Die Entwertung erfolgte am 06.09.1982 per TSt WILHELMSHAVEN 1:
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Rüdiger