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Wie sammelt man eigentlich Rollenmarken?

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Moderator: Rüdiger



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Von einem Sammlerfreund bin ich einmal gefragt worden: „Wie sammelt man eigentlich Rollenmarken?“ Das habe ich zum Anlass genommen, einmal dieses Thema hier im Forum zu eröffnen. Als Antwort könnte ich nun flapsig schreiben: „So wie man will“ bzw. „Sammeln, was einem gefällt.“ Nur ich vermute mal, das würde dem Fragesteller nicht ausreichen. Daher versuche ich nun einmal einen kleinen Einblick in das Sammelgebiet Rollenmarken am Beispiel Bundesrepublik zu geben. Die Entscheidung, WAS man nun davon sammelt, die muss jeder für sich selber treffen, vorschreiben will ich da niemandem etwas.

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Beginnen möchte ich mit den Einzelmarken. Hier gibt es verschiedene Typen der Nummern zu beachten. Der alte Nummerntyp sind die waagerechten Nummern. Diese sind von der Serie Heuss I bis zur Serie Sehenswürdigkeiten auf die Gummierung gedruckt worden. In der Rolle trägt jede 5. Marke eine Nummer.

Die alten Nummern gibt es in 4 unterschiedlichen Typen:

3-stellig gerade (in Sammlerkreisen als „010“ bezeichnet, es sind alle Nummern von 010 bis 500 damit gemeint)

3-stellig ungerade („005“, alle Nummern von 005 bis 495)

Diese Nummern stammen aus 200-er, 300-er bzw. 500-er Rollen.

3-stellig ungerade („505“ alle Nummern von 505 bis 995)

4-stellig gerade („0010“, alle Nummern von 0010 bis 1000)

4-stellig ungerade („0005“, alle Nummern von 0005 bis 0995)

Die 3-stelligen „505“ und 4-stelligen Nummern stammen immer aus 1000-er-Rollen. Für mich selber reicht es in der Belegung einen Typ 3-stellig ungerade zu haben, egal ob Gross- oder Kleinrolle.

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Hier die Typen im Bild:


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Innerhalb der Serie Sehenswürdigkeiten ist dann auf den neuen Nummerntyp „senkrechte gepunktete Nummer“ umgestellt worden, der auch heute noch gebräuchlich ist. Bei den Sehenswürdigkeiten gab es dazu 2 gravierende Unterschiede: Mit und ohne Abschlusspunkt. Die heutigen Blumen gibt es nur noch ohne Abschlusspunkt. Diese Nummern sind im Gegensatz zu den alten auch nur in der richtigen Nummer ohne vorangestellte Null auf die Marken gedruckt (genauer gesagt gespritzt) worden.

Hier gibt es:

die einzelne Nummer 5

die Nummern 10 - 90 als 2-stellig gerade

die Nummern 15 – 95 als 2-stellig ungerade

die Nummern 100 – 500 als 3-stellig gerade (200-er bis 500-er Rolle)

die Nummern 105 – 495 als 3-stellig ungerade (200-er bis 500-er Rolle)

die Nummern 510 – 990 als 3-stellig gerade (2000/10000-er Rolle)

die Nummern 515 – 995 als 3-stellig ungerade (2000/10000-er Rolle)

die Nummern 1000 – 9990 als 4-stellig gerade (2000/10000-er Rolle)

die Nummern 1005 – 9995 als 4-stellig ungerade (2000/10000-er Rolle)

die einzelne Nummer 10000 (als Rollenanfang der 10000-er Rolle)



Und im Bild die einzelnen Nummerntypen am Beispiel der Blumenserie Wertstufe 25ct:

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Die Serie Heuss Lumogen weist als Besonderheit rote Zählnummern auf, innerhalb der Serie Unfallverhütung gab es insgesamt noch 4 verschiedene Farben neben der schwarzen. Das sind im Einzelnen: Rot, Grün, Blau und Blaugrün. Hintergrund dieser Farben bei der Unfallserie ist folgender: Während der Herstellung, insbesondere der Massenherstellung von Rollenmarken, treten Fehler in der Produktion auf. Um diese Fehler besser aufspüren zu können wurde der Versuch unternommen den Produktionstranchen farbige Zählnummern zuzuordnen. Es wird jedoch angenommen, dass diese Zuordnung zu aufwendig war oder nicht zu dem erwünschten Erfolg geführt hat. Die Produktion mit farbigen Zählnummern wurde dann auch wieder beendet.

Auch diese farbigen Nummern sollen hier im Bild gezeigt werden:

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Ebenfalls bei den neuen Nummern innerhalb der Sehenswürdigkeiten ist eine abartige Farbe der Nummern aufgetreten. Betroffen sind 4 Werte, die „DoNo“ 10/5 und 20/10 sowie die Euro-Werte 100 und 410. Diese haben eine tiefschwarze Nummer. Das ist dadurch passiert, dass der Druckerei eine falsche Nummernfarbe geliefert wurde. Auch einige Rollen der Automatenmarken Motiv Briefkasten sind davon betroffen. Hier im Bild mal der Vergleich normale graue Nummer und tiefschwarze Nummer.

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Der Sammelleidenschaft sind ja bekanntlich keine Grenzen gesetzt. Ich für meinen Teil sammle Rollenmarken postfrisch und gestempelt. Viele mir bekannt Sammler haben sich auch dafür entschieden, nur postfrisch oder nur gestempelt zu sammeln. Hier sieht man auch wieder, jeder muss es für sich selber entscheiden, wie die eigene Sammlung aufgebaut wird. Im Bild zeige ich hier eine Seite aus meinem Album, auf der ganz links die Einzelmarke ohne Nummer je ** und 0 zu sehen ist. Daneben kommen dann die jeweiligen Nummerntypen der Ausgabe. Und als Kontrast dazu noch eine Marke vom Bogen, hier als Oberrandstück. Damit habe ich die Ausgabe für mich persönlich komplett dokumentiert.

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Ein Wort möchte ich noch zu den gestempelten Rollenmarken verlieren: Die Nummer sollte immer klar erkennbar sein! Leider kommt es im Wasserbad immer wieder vor, dass sich die Nummer teilweise bis fast komplett „verabschiedet“. Solche Nummernfragmente sind für den ernsten Rollenmarkensammler nicht zu gebrauchen! Im Bild zeige ich dazu Beispiele, wie die Nummern nicht aussehen sollen. Sammelwürdige Nummern sind im vorherigen Beitrag und in der hier unteren Reihe zu sehen. Tipps zum Ablösen kommen weiter unten.

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Wem nun die Einzelmarken „zu wenig“ sind, der kann auch noch Streifen sammeln. Am gängigsten sind hier Streifen zu 3, 5, 6 und 11 Marken. Wobei die 6-er- und 11-er-Streifen oben und unten eine Nummer haben sollen! So sind sie auch im Michel-Handbuch Rollenmarken katalogisiert. Auf den Katalog gehe ich später noch ein. Hier im Bild eine Auswahl der Streifen:

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Eine Besonderheit gibt es noch bei Posthorn und Heuss I. Hier wurden Rollen hergestellt, die keine Nummerierung hatten. Um hier die Rollenmarke zu dokumentieren, benötigt man schon den 11-er-Streifen, da der Bogen ja nur 10 senkrechte Marken hat, dann kommen die Randstücke. Hier solche Stücke im Bild vorgestellt:

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Schwieriger wird das Ganze mit gestempelten Streifen, aber auch diese werden gesammelt. Dazu hier einige Beispiele:

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