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TGV Atlantique ![]() Der TGV Atlantique wurde für die Strecken nach West- und Südwestfrankreich, insbesondere auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke LGV Atlantique, in den Jahren 1988 bis 1992 gebaut. Der TGV wurde in Belfort am 14.04.1988 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Zum Preisstand von 1988 kostete jeder Triebzug 73 Millionen Francs, etwa elf Millionen Euro. Am 23.01.1989 wurde ein klassisches Zugpaar zwischen Paris und Nantes bzw. Rennes durch den TGV Atlantique ersetzt, um die Wirkung der Züge auf die Reisenden zu erproben. Die blau-silber farbenen Züge sind eine Weiterentwicklung der TGV Sud-Est und bestehen, abweichend von allen anderen Versionen des TGV, aus zehn Mittelwagen (drei der ersten, sechs der zweiten Klasse, dazwischen ein Barwagen). Zur Inbetriebnahme standen in jedem Zug unter anderem zwei Familienabteile, ein Spielbereich für Kinder, ein Wickelraum, ein Rollstuhl-Stellplatz, ein barrierefreies WC und drei Telefonzellen zur Verfügung. Service-Nischen in den Wagenübergängen ermöglichen die Zubereitung von vorbereiteten Speisen. Auf Übergangstüren zwischen den luftgefederten Wagen wurde verzichtet. Es wurden insgesamt 105 Einheiten mit zwei Stromsystemen (1,5 kV Gleichstrom und 25 kV/50 Hz Wechselstrom) gebaut. Sie sind 237,5 m lang und 2,9 m breit. Sie wiegen 444 Tonnen und haben 485 Sitzplätze in zehn Wagen. Die Antriebstechnik konnte aufgrund der verwendeten Drehstromantriebstechnik auf je vier (vormals sechs) Fahrmotoren in den Triebköpfen konzentriert, die Leistung von 6,4 auf 8,8 MW sowie die Höchstgeschwindigkeit von 270 auf 300 km/h gesteigert werden. Der Schnellbremsweg aus der Höchstgeschwindigkeit mittels dynamischer und Scheibenbremsen liegt bei 3300 m. Der Sitzabstand in der 1. Klassen lag Anfang der 1990er-Jahre bei 950 mm, in der 2. Klasse bei 850 mm. Die Sitze der 2. Klasse waren dabei 450 mm breit. 2005 begann eine Modernisierung der 105 zwischen 1988 und 1992 gebauten Garnituren. Zusammen mit der zeitgleichen Modernisierung von 76 Réseau-Garnituren plante die SNCF, 350 Millionen Euro in das Projekt zu investieren. Die TGV-Einheit 325 stellte am 18.05.1990 mit 515,3 km/h einen Weltrekord für Rad-Schienen-Fahrzeuge auf und überbot damit den alten Weltrekord vom 01.05.1988 des InterCityExperimental (ICE V). Für den Test wurde der Triebzug auf drei Mittelwagen und somit etwa 250 Tonnen Gewicht reduziert. Der Weltrekord des TGV Atlantique hielt fast 17 Jahre bis zum 03.04.2007, als er von einem modifizierten TGV POS mit 574,8 km/h übertroffen wurde. ![]() |
Letzter Beitrag von Heinz
![]() Mi 30. Jun 2021, 19:17 |
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TGV Monaco MiNr 1860
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